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AKTIE IM FOKUS 2: L'Oreal sehr schwach nach Zahlen und Teilausstieg von Nestle

Veröffentlicht am 11.02.2014, 17:49
Aktualisiert 11.02.2014, 17:50

(neu: Schlusskurse, Kommentare von S&P Capital IQ und Independent Research)

PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) - Der teilweise Ausstieg des Großaktionärs Nestle (VTX:NESN) (FSE:NESN) und ein enttäuschendes operatives Ergebnis haben die Papiere von L'Oreal (PSE:POR) (FSE:LOR) am Dienstag belastet. Die Titel des Kosmetikkonzerns schlossen am Ende des EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) 3,26 Prozent tiefer bei 124,80 Euro. Zu Handelsbeginn waren die Papiere noch um mehr als zwei Prozent in die Höhe geklettert. Der Leitindex der Eurozone legte zu Handelsschluss um mehr als ein Prozent zu.

Nestle senkte den Anteil an L'Oreal von knapp 30 Prozent auf rund 23 Prozent. Nun herrsche Unsicherheit darüber, ob und wann sich die Schweizer von weiteren L'Oreal-Aktien trennten, sagte ein Händler. Das habe den Kurs belastet. Für James Jones, Analyst bei RBC Capital Markets, wäre ein Komplettausstieg Nestles ein logischer Schritt. Es sei jedoch unklar, wie das geschehen solle. Derzeit sehe es nach einem scheibchenweisen Rückzug aus.

MITTELFRISTIG DROHEN GRÖSSERE PLATZIERUNGEN

Da das bei Nestle verbleibende Paket noch rund 16 Milliarden Euro wert ist, drohen mittelfristig größere Platzierungen. Für die aktuelle Anteilsreduzierung hat Nestle 6,5 Milliarden Euro bekommen. 3,4 Milliarden Euro (4,16 Mrd Franken) flossen dabei in bar - der Rest wurde mit der Komplettübernahme eines Gemeinschaftsunternehmens beglichen. Den Baranteil will Nestle wiederum in den Rückkauf eigener Anteile stecken.

Das half dem Aktienkurs allerdings nicht auf die Beine. Das Nestle-Papier sank um ein knappes Prozent und war damit im schweizerischen SMI-Index der einzige Wert im Minus. Einige Investoren hatten auf einen höheren Baranteil und damit größeren Aktienrückkauf oder eine Sonderdividende gesetzt. Während Analysten wie Experte Andrew Wood damit rechnen, dass sich Nestle von weiteren Anteilen trennt, behaupten die Schweizer etwas anderes.

Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck kündigte an, die Anteile an L'Oreal nicht weiter zu reduzieren. Es handle sich nach wie vor um eine substanzielle, finanzielle und strategische Beteiligung. 'Wir stehen mit dem Anteil nun in etwa da, wo wir bereits vor rund zehn Jahren standen und bleiben langfristig an L'Oreal beteiligt', sagte der Nestle-Präsident.

ANALYST: HOHE BEWERTUNG NICHT GERECHTFERTIGT

Nach dem Teilausstieg der Schweizer dürfte sich die Bewertung von L'Oreal nach Einschätzung von Experte Wood nunmehr näher an der operativen Entwicklung orientieren. Diese rechtfertige für ihn keine derart hohe Bewertung. Beim Kurs von L'Oreal kam als Belastung hinzu, dass der operative Gewinn der Franzosen im vergangenen Jahr enttäuschte. Das operative Ergebnis (Ebit) sei im zweiten Halbjahr geringer als erwartet ausgefallen, sagte Commerzbank-Analyst Andreas Riemann.

Nach Aussage von Carl Short vom Analysehaus S&P Capital IQ hat der Haar- und Körperpflegekonzern mit seinem Zahlenwerk die Erwartungen knapp übertroffen. Deshalb hob er seine Gewinnschätzungen für 2014 und 2015 leicht an. Der von L'Oreal geplante Kauf von 48,5 Millionen eigener Aktien aus dem Nestle-Besitz werde den Gewinn je Aktie der Franzosen moderat steigern, glaubt der Experte.

INDEPENDENT RESEARCH: WENIG KURSPOTENZIAL

Analyst Lars Lusebrink von Independent Research stufte die Aktie hoch und erhöhte das Kursziel deutlich. Die Ergebniskennziffern des Haar- und Körperpflegekonzerns hätten im Rahmen seiner Erwartungen gelegen, schrieb er und hob seine Ergebnis- sowie Dividendenprognosen für 2014 an. Den Rückkauf einer ersten Tranche eigener Aktien von Nestle wertete Lusebrink positiv. Für die bereits relativ hoch bewertete Aktie sieht er allerdings nur begrenztes Kurspotenzial.

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