Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

AKTIE IM FOKUS 2: Meta verliert ein Viertel an Wert - Facebook enttäuscht schwer

Veröffentlicht am 03.02.2022, 18:17
Aktualisiert 03.02.2022, 18:30
© Reuters
JPM
-
BARC
-
AAPL
-
META
-
SNAP
-
PINS
-

(Neufassung mit Marktverlust, Branchenaktien, Hintergrund und Analystenstimmen)

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger von Meta (2:FB) haben am Donnerstag geschockt auf die jüngsten Quartalszahlen und Prognosen des Facebook-Konzerns reagiert. Die Aktien brachen um knapp ein Viertel auf 243,44 US-Dollar ein und fielen damit auf das Niveau von Sommer 2020 zurück.

Mit diesem Kursrutsch sackten die Papiere zudem klar an das Ende des Nasdaq-100-Index . Der technologielastige Auswahlindex rutschte nach seiner jüngsten Erholungsrally um 2,6 Prozent ins Minus.

Der Börsenwert von Meta von einst über einer Billion Dollar schmolz kräftig um mehr als 200 Milliarden Dollar. Sollte es bis zum Handelsschluss bei in etwa dieser Größenordnung bleiben, wäre es nach Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg der größte Verlust an Marktkapitalisierung an einem Tag, den je ein Unternehmen erlebt hat.

Auch die Anteilscheine anderer Anbieter von Internet-Kommunikationsplattformen mussten im Sog von Meta deutlich Federn lassen. So fielen Snap (NYSE:SNAP) um 21 Prozent, Twitter um 5 Prozent und Pinterest (NYSE:PINS) um 8 Prozent.

Bei Meta hat der bei weitem wichtigste Umsatztreiber Facebook ein Tiktok-Problem. Das weltgrößte Online-Netzwerk gewann im vergangenen Quartal erstmals kaum neue Nutzer. Die Zahl täglich aktiver Mitglieder sank zudem binnen drei Monaten um rund eine Million.

Facebook hatte in der Pandemie die Anleger mit üppigen Wachstumsraten verwöhnt. Auch daher schlug die Prognose von lediglich 27 Milliarden bis 29 Milliarden Dollar Umsatz im laufenden Quartal besonders hart ein. Denn sie bedeutet, dass die Erlöse im Jahresvergleich vielleicht nur um drei Prozent wachsen werden.

Der Ausblick auf das erste Quartal habe die Erwartungen klar verfehlt, schrieb Analyst Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC. Der Experte glaubt zwar trotz starker Konkurrenz weiter an Facebook, nach der Enttäuschung bleibe man aber wohl mindestens bis zum zweiten Halbjahr "auf der Strafbank".

Meta verwies indes auch einmal mehr auf Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone, die das Facebook-Geschäft schon seit Monaten bremsen. Man rechne damit, dass dies den Konzernumsatz in diesem Jahr um zehn Milliarden Dollar drücken werde, sagte Finanzchef Dave Wehner.

Analyst Douglas Anmuth von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) stufte die Meta-Anteilscheine auf "Neutral" ab und geht damit nur noch davon aus, dass sich die Aktien in den kommenden sechs bis zwölf Monaten im Gleichklang mit dem Sektor entwickeln werden. Es ist die erste Abstufung, die der Experte seit dem Börsengang des damals noch unter dem Namen Facebook firmierenden Unternehmens im Jahr 2012 vorgenommen hat. Damit hat einer der wichtigsten Börsenbullen der Wall Street das Handtuch geworfen.

Anmuth strich die Meta-Papiere zudem von seiner Auswahlliste "Analyst Focus List". Facebook stehe vor massiv sinkenden Werbeumsätzen - just während des teuren und unsicheren jahrelangen Umbaus zum "Metaverse".

Analyst Ross Sandler von der britischen Investmentbank Barclays (LON:BARC) nannte die Telefonkonferenz zum Quartalsbericht eine der härtesten seit Jahren. Es stelle sich die Frage, ob das Management das Wachstum von Facebook retten könne oder ob Facebook im Niedergang sei.

Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank resümierte: "Harte Wirklichkeit trifft auf virtuelle Realität." Der Konzern gerate durch Konkurrenten wie Tiktok, durch das Überwachen von Werbekampagnen im Internet durch Apple (NASDAQ:AAPL), durch Wettbewerbsbehörden und Politiker sowie durch die öffentliche Kritik am Umgang mit kontroversen Inhalten immer stärker unter Druck. Der eingeschlagene Weg ins "Metaversum" sei teuer - sowohl, was die Mitarbeiter als auch die Technologie und die Inhalte betreffe./la/jsl/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.