FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Mittwoch am Aufstieg des Chipentwicklers Dialog Semiconductor (4:DLGS) in den MDax (MDAX) erfreut. Die Aktien schossen anfangs in der Spitze um gut 9 Prozent in die Höhe, bevor der Schwung dann aber stetig nachließ. Am Ende stand noch ein Gewinn von 2,17 Prozent auf 26,88 Euro zu Buche, auch wenn das Unternehmen seinen Umsatzausblick kappte. Börsianer zeigten sich gleichwohl erleichtert über die Ziele des Managements für 2019, denn sie hatten mit Schlimmerem gerechnet.
Die Dialog-Papiere sollen zum 18. März vom Kleinwerte-Index SDax (SDAX) in den Index der mittelgroßen Unternehmen aufrücken, wie die Deutsche Börse (DE:DB1Gn) am Vorabend bekannt gab. Für die Aktien ist dies eine willkommene Krönung: Im vergangenen Jahr hatte der Kurs unter der Ankündigung seines wichtigsten Abnehmers Apple (2:AAPL) gelitten, eigene Chips zu produzieren. Vom Zwischentief Ende Juni bei 12,44 Euro geht es für die Aktie nun aber bereits seit Monaten wieder nahezu ungebremst nach oben.
Apple steht für den größten Teil der Umsätze bei Dialog, doch will sich der Spezialist für Schaltkreise in Mobilgeräten in Zukunft unabhängiger vom iPhone-Hersteller machen: Im Oktober hatte Dialog angekündigt, sein Zuliefergeschäft mit Stromsteuerungschips in großen Teilen an Apple zu verkaufen.
Dass das vergangene Jahr zwar einen Umsatz- und Ergebniszuwachs brachte, zum Abschluss aber schwächer verlief, hatten Börsianer nach den im Januar veröffentlichten Eckdaten bereits erwartet. Im Fokus stand deshalb nun vor allem der Ausblick auf das neue Jahr. Dialog ruderte in seinen Umsatzerwartungen zurück. Anstatt der bisher prognostizierten stabilen Erlöse stellt das Unternehmen nun einen Rückgang in Aussicht - die Marge soll aber zur Freude von Beobachtern stabil bleiben.
Auch Analyst Achal Sultania von der Credit Suisse (SIX:CSGN) zeigte sich zufrieden. Zwar hätten die Umsatzziele für das erste Jahresviertel leicht enttäuscht, schrieb der Branchenkenner, doch hätten der Markt und auch er selbst einen stärkeren Rückgang erwartet als nun vom Unternehmen prognostiziert. Der Experte hält es deshalb sogar für möglich, dass die Erwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) nun steigen könnten.