FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Verkaufsempfehlung der Privatbank Hauck & Aufhäuser hat der Erholung der Gerresheimer-Aktien (0:GXId) am Donnerstag einen Schlag versetzt. Die Papiere des Herstellers von Spezialverpackungen fielen kurz nach dem Handelsstart um 2,33 Prozent auf 67,10 Euro.
Mitte Februar hatte das MDax (MDAX)-Unternehmen die Anleger noch mit seinen mittelfristigen Zielen überzeugt. Die Kurserholung gewann neuen Schwung und führte die Papiere bis an ihrem jüngsten Widerstand um die 70 Euro. Vom Tief Anfang Januar hatten sie sich damit um knapp 37 Prozent erholt. Analyst Aliaksandr Halitsa von Hauck & Aufhäuser hält die mittelfristigen Unternehmensziele allerdings für ambitioniert, wie er in einer Studie vom Donnerstag schrieb. So ist für 2020 bis 2022 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum um durchschnittlich 4 bis 7 Prozent pro Jahr geplant. Allerdings erstaune es, dass das Management es bei der Zahlenvorlage weitgehend vermieden habe, die Mittelfristziele detailliert zu diskutieren, erklärte Halitsa. Der Experte sieht Gerresheimer derzeit in zu schwacher Kondition, um sein Umsatzwachstum und die Margensituation zu verbessern. Ungünstig sei etwa die starke Abhängigkeit vom klassischen Pharmamarkt, der durch geringes Wachstum und Preisdruck geprägt sei. Daher senkte Halitsa sein Kursziel von 55 auf 50 Euro. Damit sieht er ein Risiko von mehr als einem Viertel und stufte die Aktien von "Halten" auf "Verkaufen" ab.