FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der Pessimismus für das laufende Jahr hat Leoni-Aktien (XETRA:LEOGn) am Montag schwer belastet. Die Papiere des Autozulieferers rutschten bis zum Mittag mit rund 10 Prozent ins Minus. Die Aktie steht damit fast so tief wie am 11. Februar - damals hatte sie den tiefsten Stand seit November 2012 erreicht.
Leoni geht von "eingetrübten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" aus und erwartet in diesem Jahr ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 105 Millionen Euro. Einem Aktienhändler zufolge ist das deutlich weniger als von Analysten derzeit erwartet. Sie rechneten derzeit noch mit 168 Millionen. Leoni senkte auch seine Umsatzprognose.
Damit knüpfe das Management an die Enttäuschung durch die Zielsenkung im Oktober an, sagte ein anderer Händler: "Rückläufige Umsätze, Abschreibungen und niedrige Margen - das sieht die Börse gar nicht gern".
"Nach der Gewinnwarnung im letzten Jahr enttäuscht Leoni erneut mit einem wenig begeisternden Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2016", bemängelte auch NordLB-Analyst Frank Schwope. Grundsätzlich bleibe der MDax-Konzern aber bei niedrigen Kursen ein Übernahmekandidat, zumal der Streubesitz in der Aktie recht groß sei. In der Vergangenheit habe es immer wieder Gerüchte über ein Interesse von Investoren aus China an dem deutschen Autozulieferer gegeben.
Im Jahr 2015 sei das Ergebnis noch durch Währungsgewinne positiv beeinflusst worden, ergänzte Experte Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Sollte dieser Effekt im laufenden Geschäftsjahr entfallen, könnte das noch größere Gewinnrückgänge Auslösen. "Insgesamt ein unbefriedigender Ausblick", so Lipkow.