FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Nordex (4:NDXG) haben am Dienstag unter schwachen Quartalszahlen und einer gesenkten Jahresumsatzprognose gelitten. Sie büßten kurz nach Handelsstart 1,53 Prozent auf 7,582 Euro ein. Händler sprachen von "desaströsen Zahlen" und deutlich schwächer als erwarteten Auftragseingängen, auch wenn Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal besser als vom Konsens erwartet ausgefallen seien. Allerdings haben die Aktien seit Jahresbeginn bereits rund 62 Prozent eingebüßt und damit so deutlich wie kein anderes Unternehmen innerhalb der Dax-Familie.
Die Talfahrt der Nordex-Aktien begann mit Nachdruck im Februar. Damals hatte das TecDax (TecDAX)-Unternehmen den Markt mit der Kappung seiner Umsatzziele geschockt. Die Aktien brachen ein. Aber schon zuvor im November 2016 hatte Nordex über eingetrübte Umsatzaussichten geklagt. Im Verlauf des Jahres 2017 gab es zudem zunehmend negative Analystenkommentare, etwa Anfang Oktober von der Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS), die in Erwartung schwerer Zeiten für das Windgeschäft in Deutschland das Nordex-Papier zum Verkauf empfahlen. Mitte Oktober setzte die Gewinnwarnung beim größeren Wettbewerber Siemens (4:SIEGn) Gamesa dann Nordex weiter zu und auch dessen trüber Ausblick, der Anfang November veröffentlicht wurde. Auch der dänische Konkurrent Vestas (15:VWS) hatte kürzlich vor schwachen Zukunftsaussichten gewarnt und Senvion (112:SENG) waren am vergangenen Freitag nach Zahlen auf Talfahrt gegangen.