FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine enttäuschende Prognose von Hugo Boss (4:BOSSn) für die Gewinnmarge hat den Kurs der Aktie am Donnerstag auf das niedrigste Niveau seit Ende November gedrückt. Die Papiere der Modekette fielen um rund 6 Prozent auf 68,30 Euro. Damit waren sie der zweitschwächste Titel im MDax (MDAX) der 50 mittelgroßen Börsenwerte, unterboten nur vom Kurseinbruch der Aktie von Axel Springer (4:SPRGn).
"Die schlechte Nachricht ist das Margenziel", sagte Jörg Philipp Frey von Warburg Research. Das Unternehmen schließe im laufenden Jahr einen leichten Rückgang der Margen nicht aus - während er und auch die Mehrheit seiner Kollegen mit einem mittleren einstelligen prozentualen Anstieg der wichtigen Kennziffer gerechnet hätten.
Hohe Investitionen, die der Edelschneider für das Aufhübschen seiner Läden, für Neueröffnungen sowie weitere digitale Angebote einplant, bremsen das operative Ergebnis in diesem Jahr. Laut Warburg-Analyst Frey dürften sich aber wie schon 2017 auch Währungseffekte belastend niederschlagen.
Nach der Gewinnprognose des Unternehmens dürfte die Konsensschätzung für 2018 nun um 3 Prozent sinken, merkte Andreas Riemann von der Commerzbank (DE:CBKG) an. Er selbst reduzierte seine Annahme für den operativen Gewinn (Ebitda) um 4 Prozent. Beim flächenbereinigten Wachstum und auch im Großhandel sei Hugo Boss mittlerweile aber wieder auf dem richtigen Weg.
Mit Kursen unter 69 Euro handelten Hugo Boss am Donnerstag wieder auf einem Niveau, auf das sie Anfang November nach Zahlen zum dritten Quartal 2017 und einer Abstufung durch Mainfirst gefallen waren. In den Monaten danach hatte sich der Kurs wieder erholt - um nun wieder den Rückwärtsgang einzulegen.