FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschend schwaches Quartal hat am Donnerstag die Aktien der Lufthansa F:LHA deutlich ins Minus gedrückt. Ihr bisheriges Tagestief lag bei 13,355 Euro - damit notierten die Papiere auf dem tiefsten Stand seit September 2013. Am späten Vormittag standen die Titel von Deutschlands größter Fluggesellschaft noch 5,90 Prozent tiefer bei 13,48 Euro. Sie waren damit immer noch einer der schwächsten Dax-Werte. Der Leitindex gab zugleich um rund ein Prozent nach. Vor allem auf Ergebnisseite hätten die Zahlen enttäuscht, hieß es am Markt.
Laut einer Händlereinschätzung kamen die ausgewiesenen Gewinne nicht an die durchschnittlichen Erwartungen heran. Selbst wenn die von der Fluggesellschaft genannten Hauptgründe, wie der Pilotenstreik und der Preiskampf im Passagiergeschäft, außer Acht gelassen würden, sei die Entwicklung insgesamt etwas schwächer gewesen.
COMMERZBANK: ÜBERRASCHENDE RÜCKSTELLUNGEN
Nach den Worten von Commerzbank-Analyst Johannes Braun lag es vor allem an den operativen Kosten pro angebotenem Sitzkilometer, ohne Berücksichtigung des Kerosionpreises, dass die Lufthansa die Erwartungen verfehlt habe. Darin enthalten gewesen sei eine unerwartete Rückstellung zur Abgeltung von Ansprüchen aus Rechtsstreitigkeiten in Verbindung mit dem Übergang des Flugbetriebs der österreichischen Tochter AUA zur deutlich günstigeren Tyrolean Airways. Die Tiroler Fluggesellschaft wiederum ist eine 100-prozentige Tochter der AUA. "Angesichts der kürzlichen Gewinnwarnung und nach der Vorstellung der neuen Strategiepläne sollte der zusätzliche Newsflow aber begrenzt sein", meinte Braun.
Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank ordnet das Quartal insgesamt schwächer als erwartet ein. An seinen Schätzungen werde er aber dennoch keine größeren Veränderungen vornehmen, schrieb er. Dass die Jahresziele beibehalten wurden, sollte nicht überraschen, ergänzte er. Zudem verwies er auf Aussagen des Managements, dass der Monat Juli gut gelaufen sei.br