FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Eine Pressebericht hat die Fantasie bei Kuka-Aktien (XETRA:KU2G) neu angeheizt und die Papiere des Roboterbauers nochmal kräftig nach oben getrieben. An der MDax-Spitze standen für die Augsburger zuletzt plus 5,86 Prozent zu Buche.
Am Vortag noch hatten die Aktien einen Rückschlag auf den niedrigsten Kurs seit der Übernahmeofferte von der chinesischen Midea hinnehmen müssen. Nun berichtete das "Wall Street Journal", dass der Schweizer Industriekonzern ABB (VTX:ABBN) ein Gegenangebot für Kuka erwägen könnte.
Bisher bietet der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea für den Roboter- und Anlagenbauer aus dem MDax 115 Euro je Aktie. Mit Blick auf die ABB-Spekulationen schrieb Analystin Daniela Costa von der Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS), dass eine solche Transaktion strategisch sinnvoll wäre. Die Markteintrittsbarrieren für Anbieter aus den Schwellenländern würden erhöht. Abgesehen von Gemein- und Verwaltungskosten bei Kuka erscheine das Sparpotenzial im Zuge eines derartigen Deals für ABB aber begrenzt.
Aus Sicht von Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank (DE:CBKG) wärmt der Artikel im "WSJ" allerdings nur die zwei Hauptaspekte bei der anvisierten Kuka-Übernahme auf. Die deutsche Politik favorisiere einen europäischen Käufer und die Investoren kritisierten das Management dafür, dass sie sich nicht auf die Suche nach einem "weißen Ritter" - also einem Gegenbieter - gemacht hätten. Insgesamt findet Growe nichts wirklich Neues in dem Artikel.
Die Kuka-Aktie ist im Jahr 2016 mit einem Wertzuwachs von mehr als 30 Prozent der bisher beste Wert im MDax der mittelgroßen Aktien. Der Index musste dagegen ein Minus von mehr als 5 Prozent hinnehmen seit Jahresbeginn.
In Reaktion auf das Übernahmeangebot aus China sind Kuka bis auf ein Rekordhoch von 114,40 Euro gesprungen. Zuletzt wurden noch 108,45 Euro bezahlt. Auf Sicht von vier Jahren gewannen Kuka-Papiere 615 Prozent an Wert.