TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatischen Börsen haben am Montag überwiegend nachgegeben. Vor allem in China zollten die Kurse der starken Vorwoche sichtbar Tribut. Einzig der japanische Aktienmarkt stemmte sich klar gegen den negativen Trend.
Der Stoxx 600 Asia Pacific sank zuletzt um 0,62 Prozent auf 176,86 Punkte. Am Freitag hatte der marktbreite Index im Handelsverlauf den höchsten Stand seit fast anderthalb Jahren erreicht.
Dagegen schloss der Nikkei (JP9010C00002) 225 mit einem Plus von 0,84 Prozent bei 19 155,03 Punkten. Bereits in der Vorwoche hatte der Tokioter Leitindex um über drei Prozent zugelegt und am Freitag erstmals in diesem Jahr die 19 000-Punkte-Marke übersprungen. Auf Jahressicht steht er nun ebenfalls gut drei Prozent im Plus.
Als anhaltender Kurstreiber erwies sich die weiter schwächelnde Landeswährung, welche japanische Waren für ausländische Käufer tendenziell verbilligt: Der Yen setzte seine Talfahrt fort, die nach Donald Trumps Überraschungssieg bei der US-Präsidentschaftswahl begonnen hatte, und erreichte gegenüber dem US-Dollar den tiefsten Stand seit zehn Monaten.
Aktuell profitiert der Yen von der vorherrschenden Erwartung an den Finanzmärkten, dass die amerikanische Notenbank Fed am Mittwoch zum zweiten Mal seit der weltweiten Finanzkrise die Zinsen anheben wird - ein solcher Schritt würde den "Greenback" gegenüber anderen Anlagewährungen attraktiver machen.
Derweil rutschten Chinas Börsen deutlich ab: Der CSI 300, der die 300 größten Werte an den Festlandbörsen Shanghai und Shenzhen abbildet, büßte 2,42 Prozent auf 3409,18 Punkte ein und der Hongkonger Hang Seng verlor 1,44 Prozent auf 22 433,02 Zähler. Aktienexperten sahen staatliche Regulierungsmaßnahmen bei Versicherungsfonds, gestiegene Renditen bei Staatsanleihen, Ängste vor sinkenden Immobilienpreisen sowie die jüngsten Aussagen von Trump als Belastungsfaktoren.
Der designierte US-Präsident hatte am Wochenende in einem Fernsehinterview die langjährige "Ein-China"-Politik seines Landes in Frage gestellt und im Gegenzug Zugeständnisse Chinas etwa im Handelsbereich gefordert. Dadurch steige das Risiko eines Handelskrieges, was über den Druck auf Chinas Währung auch die dortige Liquidität beeinträchtige und sich negativ auf die Aktienmärkte auswirke, warnte ein Beobachter.
Auch die indische Börse konnte sich dem negativen Trend nicht entziehen: Zuletzt fiel der Sensex-Index um 0,98 Prozent auf 26 483,72 Punkte zurück. Besser hielt sich hingegen der australische Leitindex ASX 200: Er ging 0,04 Prozent fester bei 5562,83 Zählern aus dem Handel.