TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die meisten der wichtigen asiatischen Aktienbörsen haben sich am Mittwoch eine Atempause nach den klaren Vortagesgewinnen gegönnt. Eine Ausnahme bildete Japan, wo die Anleger dank positiver Konjunkturdaten erneut beherzt zugriffen. Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific (FX1:Q00B) notierte zuletzt 0,55 Prozent höher bei 158,37 Punkten.
Der Tokioter Leitindex Nikkei 225 (FX1:N225) endete mit einem Plus von 0,93 Prozent bei 16 830,92 Punkten. Die japanische Wirtschaft ist etwas besser in das neue Jahr gestartet als zunächst gedacht. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 0,5 Prozent zum Schlussquartal 2015. Eine vorherige Schätzung hatte einen Zuwachs um lediglich 0,4 Prozent ergeben. Auf das Jahr hochgerechnet wuchs die Wirtschaftskraft von Januar bis März um 1,9 Prozent. Das sind 0,2 Punkte mehr als zunächst ermittelt. Stützend wirkten auch Außenhandelsdaten des wichtigen Handelspartners China. Die Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt fielen im Mai überraschend hoch aus und entwickelten sich damit so gut, wie seit langem nicht mehr. Zudem hat die chinesische Notenbank hat ihre Inflationsprojektion für das laufende Jahr angehoben und die Prognose für das Wirtschaftswachstum bestätigt. Dies geht aus ihrem am Mittwoch veröffentlichten halbjährlichen Wirtschaftsausblick hervor.
Die chinesischen Börsen konnten daraufhin ihre anfänglich stärkeren Verluste eindämmen. Der CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte der chinesischen Festlandbörsen abbildet, fiel letztlich um 0,41 Prozent auf 3163,99 Punkte. In der Sonderverwaltungszone Hongkong, wo neben chinesischen auch ausländische Marktteilnehmer handeln dürfen, sank der länger gehandelte Hang-Seng-Index zuletzt um 0,14 Prozent auf 21 212,99 Punkte.
In Australien ging der ASX 200 (FX1:AOI) mit einem Minus von 0,02 Prozent bei 5369,98 Punkten aus dem Handel. Der indische Sensex-Index gewann im späten Handel 0,16 Prozent auf 27 053,29 Zähler. Vor allem Aktien von Telekommunikationsunternehmen und Papiere aus der Autobranche erfreuten sich reger Nachfrage.
Unter den Einzelwerten standen am Mittwoch koreanische Aktien im Anlegerfokus: Die Titel des Reifenherstellers Kumho Tire sprangen um rund 10 Prozent nach oben. Auslöser der Rally war ein Pressebericht, wonach der deutsche Reifenkonzern Continental (XETRA:CONG) an der Übernahme eines 42-prozentigen Kumho-Anteils interessiert sein soll.
Die Papiere von Hyundai Merchant Marine brachen hingegen um 19 Prozent ein. Südkoreas zweitgrößter Schiffsbauer hatte eine Gläubigerbeteiligung angekündigt. Dabei kaufen oftmals Hedgefonds oder Investmentbanken notleidende Forderungen gegenüber einem Schuldnerunternehmen mit teilweise sehr hohen Abschlägen auf den Nennwert, wandeln sie in Eigenkapital um und beteiligen sich somit an solchen meist in Schieflage geratenen Unternehmen.