Investing.com - Der DAX ist am Dienstag freundlich in den Handel gestartet. Angesichts guter Daten vom Automarkt in Europa legte das deutsche Aktienbarometer unmittelbar nach Handelseröffnung in Frankfurt um 0,87 Prozent auf 13.322 Punkte zu und markierte mit 13.330 Punkten ein neues Jahreshoch. Negative Schlagzeilen zum Handelskrieg und zur Situation in Hongkong werden mit einer beängstigenden Regelmäßigkeit ausgeblendet.
Der Pkw-Absatz wuchs im Oktober 8,7 Prozent auf 1.177.746 Neuwagen, wie am Dienstag aus Daten des europäischen Branchenverbands ACEA hervorging. Das war der höchste Absatz per Berichtsmonat Oktober seit 2009.
In vier der fünf wichtigsten EU-Automärkte stiegen die Autoverkäufe. Allein in Deutschland erhöhte sich die Zahl der Neuzulassungen um 12,7 Prozent. In Großbritannien ging es dagegen um 6,7 Prozent nach unten.
Gefragt waren insbesondere die Aktien von Continental (DE:CONG), die um 1,7 Prozent zulegten. Die Papiere von Volkswagen (DE:VOWG_p) gewannen 1,15 Prozent, BMW (DE:BMWG) 0,87 Prozent und Daimler (DE:DAIGn) 0,47 Prozent.
Negativmeldungen zum Handelskonflikt werden dagegen vollständig ausgeblendet: gestern sagte die CNBC-Korrespondentin in Peking, Eunice Yoon, unter Berufung auf Regierungsinsider, dass China die Chance auf eine Einigung im Handelsstreit als gering einschätzt. Grund dafür sei u.a., dass Trump sich noch immer weigert, die Zölle schrittweise abzubauen. Allerdings ist der US-Präsident gestern einen kleinen Schritt auf Peking zugegangen, indem er eine Ausnahmeregelung für Geschäfte mit dem chinesischen Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei um 90 Tage verlängerte.
Auch die neue Welle an Gewalt in Hongkong scheint erstmal spurlos an den Märkten vorbeizugehen. Unterdessen forderte der Mehrheitsführer des US-Senats, Mitch McConnell, Präsident Donald Trump auf, sich im Namen der Demonstranten zu äußern: "Die Welt sollte von ihm direkt hören, dass die Vereinigten Staaten zu diesen mutigen Frauen und Männern stehen."
"Eine chinesische Intervention könnte die globale Risikobereitschaft bremsen, da die Investoren eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China befürchten würden, einschließlich der Sorge, dass solche Spannungen die Handelsverhandlungen mit den USA beeinträchtigen könnten", erklärt Christin Tuxen, Chefanalyst bei der Danske Bank (CSE:DANSKE). "Vor allem asiatische Währungen könnten dann unter Druck geraten."
Der parteiübergreifende Gesetzentwurf von Senator Marco Rubio zur Unterstützung der Pro-Demokratiebewegung könnte bereits heute verabschiedet werden.