Investing.com - Nach der positiven Kursentwicklung am Vortag dürfte der Dax mit leichten Kursabschlägen in den Tag starten. Im Fokus der Anleger stehen weiterhin die Entwicklungen im Handelskonflikt.
Gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn in Frankfurt wird der Dax von Banken & Brokerhäusern auf 11.645 Punkten taxiert und damit knapp 0,30 Prozent im Minus.
US-Präsident Donald Trump behauptete am Montag, dass amerikanische Handelsvertreter einen Anruf aus China erhalten hätten und dass Peking bereit sei, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Geng Shuan, Sprecher des Außenministeriums in Peking, ließ daraufhin mitteilen, er wisse nichts von Telefongesprächen mit den USA, die angeblich am Wochenende stattgefunden haben sollen. In die gleiche Kerbe schlug der Chefredakteur der Global Times, Hu Xijin. "Soweit ich weiß, haben chinesische und US-amerikanische Unterhändler in den letzten Tagen keine Telefongespräche geführt."
Hintergrund war, dass China am Freitag Vergeltungszölle zu den jüngsten Zollplänen von den USA ankündigte. In der Konsequenz forderte Trump US-Unternehmen auf, China zu verlassen und gab eine Zollerhöhung bekannt.
"Die anhaltende Eskalation der Spannungen durch Präsident Trump gibt China (oder den USA) wenig Platz für Kompromisse, ohne das Gesicht zu verlieren, was ein Abkommen kurzfristig unwahrscheinlicher macht", schrieb Tapas Strickland, Ökonom bei der National Australia Bank, in einer Kundennotiz.
Unterdessen trüben sich die Konjunkturindikatoren in Deutschland weiter ein. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank per Berichtsmonat August auf 94,3 und markierte damit den tiefsten Stand seit November 2012. Enttäuschend ausgefallen waren auch die Indizes zur aktuellen Lage und den Geschäftserwartungen.
Der freie Fall der deutschen Wirtschaft geht weiter und ein weiterer erschreckender Ifo-Index dämpfte die Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft aus eigener Kraft, schrieb Carsten Brzeski, Chefökonom bei der Bank ING.
"Insbesondere das deutsche verarbeitende Gewerbe scheint sich noch im freien Fall zu befinden. Zumindest kurzfristig besteht wenig Hoffnung auf eine Erholung“, so Brzeski.
Das bestätigte soeben das Bruttoinlandsprodukt aus Deutschland, das in der zweiten Schätzung des Statistischen Bundesamts im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent schrumpfte. Analysten hatten damit gerechnet. Auf das Jahr hochgerechnet ergab sich noch ein Wachstum von 0,4 Prozent.