PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Einen Tag vor der wichtigen EZB-Sitzung zu Anleihekäufen verharren die Anleger an den europäischen Aktienmärkten in Lauerstellung. Nach einem viertägigen kräftigen Lauf nach oben gab der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone am Mittwochvormittag moderat nach. Der Stoxx-Europe-600-Index (DJX:SXXP), der die 600 wichtigsten europäischen Aktienwerte enthält, trat praktisch auf der Stelle, nachdem er tags zuvor auf dem höchsten Stand seit Januar 2008 aus dem Handel gegangen war.
Mit wachsender Spannung wird auf die an diesem Donnerstag anstehende Zinssitzung der Europäischen Zentralbank gewartet und auf die Ankündigung von Staatsanleihekäufen im großen Stil spekuliert. Bereits seit Jahren gilt die Geldflut der Notenbanken als wichtigster Kurstreiber für die Börsen.
Der EuroStoxx-50-Index verlor 0,21 Prozent auf 3238,16 Punkte. Der CAC 40 (CAC 40) in Paris sank um 0,05 Prozent auf 4443,81 Punkte. Der Schweizer SMI (SFF:SMI) gab sogar um 1,25 Prozent nach. Er war am vergangenen Donnerstag und Freitag um insgesamt rund 14 Prozent eingebrochen, nachdem die Schweizerische Zentralbank den Wechselkurs des Franken überraschend freigegeben hatte. In der ersten Hälfte dieser Woche hatte er sich wieder etwas erholt. In London dagegen stieg der FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,50 Prozent auf 6653,09 Punkte.
Unter den Einzelwerten stachen im Auswahlindex der Eurozone vor allem die Papiere von ASML (ASX:ASML) (FSE:ASM) mit plus 4,29 Prozent hervor. Europas größter Chipzulieferer übertraf seine Ziele für 2014 und legte die Latte für das neue Jahr hoch. Außerdem will ASML bis 2016 Aktien im Wert von einer Milliarde Euro zurückkaufen.
Die Aktien von Alstom (PSE:PALO) (FSE:AOM) waren nach Aussagen zum Geschäft im vergangenen Quartal Favorit im CAC 40 mit plus 3,32 Prozent. Positiv kamen am Markt die vollen Auftragsbücher und der gestiegene Umsatz des Industriekonzerns an, der dabei ist, seine Energiesparte an den US-Konkurrenten General Electric (GE) (NYS:GE) (XETRA:GEC) zu verkaufen.
In London legten die Anteilsscheine des Medienunternehmens Pearson (ISE:PSON) (FSE:PES) um 3,40 Prozent und die des Brauereikonzerns SABMiller (ISE:SAB) (FSE:BRW1) um 2,09 Prozent zu. Pearson rechnet nach soliden Zahlen zum Jahresende mit weiterem Wachstum im angelaufenen Jahr. SabMiller hatte Umsatzzahlen für das dritte Geschäftsquartal bekannt gegeben.
In Zürich büßten die Papiere von SGS (VTX:SGSN) (FSE:SUVN) 4,13 Prozent ein. Die Bilanz des Warenprüfkonzerns war hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. Zudem tritt der amtierende Vorstandschef Chris Kirk zurück.