PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen steuern am Freitag auf ein versöhnliches Ende einer wechselhaften Woche zu. Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 1,33 Prozent auf 3661,61 Punkte. Auf Wochensicht steht der Leitindex der Eurozone somit 0,9 Prozent im Plus. Für den französischen Cac 40 ging es am Freitag um 1,41 Prozent auf 6293,54 Punkte hoch. Der britische FTSE 100 rückte um 1,41 Prozent auf 7335,52 Zähler vor.
Den Marktstratgen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) zufolge beruhigten neue Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell zum Zinserhöhungskurs die Anleger etwas. Er habe damit die Sorgen über einen großen Zinsschritt von 75 Basispunkten gedämpft, heißt es in einem aktuellen Kommentar. Zuletzt hatten Ängste, dass die Notenbanken mit Leitzinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation das globale Wirtschaftswachstum abwürgen könnten, die Aktienkurse unter Druck gesetzt. Laut Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka Bank, "geht an den Kapitalmärkten die Suche nach Orientierung bezüglich des 'neuen Normals' weiter".
Aus Branchensicht gab es in Europa zuletzt nur Gewinner. Am besten schlugen sich die Aktien von Reise- und Freizeitunternehmen - ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg um zweieinhalb Prozent. Beim Bergbausektor bedeutete ein Plus von rund 0,5 Prozent hingegen den letzten Platz in der Übersicht.
Unternehmensseitig gab es vor dem Wochenende kaum Nachrichten. Die Aktien der Deutschen Telekom (ETR:DTEGn) legten mit knapp anderthalb Prozent stärker als die Branche zu, nachdem die Bonner für das erste Quartal ein kräftiges Wachstum berichtet und die Jahresziele etwas angehoben hatten. Beides war Händlern zufolge aber keine große Überraschung. Im EuroStoxx belegten die Aktien einen Platz im oberen Mittelfeld.
Bei den anfangs schwachen Anteilsscheinen von Norwegian Air Shuttle reichte es zuletzt für ein minimales Plus. Die Billigfluglinie hatte einen Quartalsverlust berichtet und gewarnt, dass die steigenden Kerosinkosten die positiven Effekte höherer Buchungszahlen im Sommer teilweise zunichte machen dürften.