PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Abwärtsdruck an den europäischen Börsen hat sich in der neuen Woche fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab am Montag mit seinem Absacken unter die psychologisch wichtige Marke von 3500 Punkten auch die letzten Gewinne seit dem Jahreswechsel ab. Mit minus 1,26 Prozent auf 3478,77 Punkte beendete er den Handel auf dem tiefsten Stand seit Anfang September.
Nach wie vor belastet nach dem steilen Hochlaufen der Aktien-Indizes nicht nur der weiter starke Euro (EU0009652759) die Stimmung der Anleger, sondern auch die steigenden Renditen an den Anleihemärkten. Das kann Zinspapiere als Anlagealternativen zu Aktien attraktiver machen. Darüber hinaus vergrätzte der erneut schwache Börsenauftakt an der Wall Street die Investoren.
Starke Wirtschaftsdaten wie die am Montag veröffentlichten Stimmung im US-Dienstleistungssektor und eine bislang erfreulich laufende Berichtssaison in den USA weckten Befürchtungen, dass die Notenbanken weltweit ihre Geldpolitik schneller als erwartet straffen könnten, fasste Analyst David Madden vom Broker CMC Markets in London die aktuell nervöse Stimmungslage zusammen.
Entsprechend ging es auch an den anderen Länderbörsen weiter bergab. Der französische CAC 40 (CAC 40) (CAC 40) fiel um 1,48 Prozent auf 5285,83 Zähler. Für den britischen FTSE 100 (GB0001383545) ging es um 1,46 Prozent auf 7334,98 Punkte ebenfalls deutlich nach unten, womit er auf dem tiefsten Stand seit Anfang Dezember schloss.
Branchenweit gab es in Europa nur rote Vorzeichen, wobei der Bergbausektor (Stoxx 600 Basic Resources PR) mit minus 0,4 Prozent die geringsten Verluste verzeichnete. Der Sektor der Haushalts- und Konsumgüter (CH0113194598) litt zusammen mit dem Telekomsektor (STOXX Europe 600 Telecom) hingegen besonders deutlich. Beide verloren mehr als 2 Prozent.
Die Berichtssaison, die zuletzt deutlich an Fahrt gewonnen hatte, pausierte zum Wochenauftakt noch etwas. Die Anleger von Ryanair (IR:RYA) quittierten den schwachen Ausblick des irischen Billigfliegers mit Verkäufen. Die Aktien büßten in Dublin 2,4 Prozent ein. Auch andere Fluggesellschaften in Europa wurden von der negativen Stimmung mitgerissen. Die Papiere von Air France-KLM (9:AIRF) etwa verloren 1,7 Prozent.
In London fanden sich die Vodafone-Aktien (3:VOD) unter den größten Verlierern wieder, nachdem am Freitagabend bekannt wurde, dass der Telekomkonzern Gespräche mit dem Kabel-Konzern Liberty Global über den Kauf einiger seiner Geschäfte in Europa führt. Während die Papiere davon vor dem Wochenende zunächst noch profitiert hatten, ging es nun um 4 Prozent abwärts.
In der Schweiz sackten die Titel des Reise-Einzelhandelskonzerns Dufry (0:DUFNz) um 2,75 Prozent ab. Das Gastspiel des US-Milliardärs Paul Singer hat nicht lange gedauert. Die von ihm kontrollierten Hedgefonds Elliott und Liverpool Ltd haben ihre Anteile laut einer Pflichtmitteilung vom Samstag inzwischen auf 0,94 Prozent verringert.