PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Lage an Europas Aktienmärkten bleibt nach dem jüngsten Einbruch schwierig. Nach einer Stabilisierung im frühen Handel sanken die Kurse zuletzt wieder leicht. Die Nervosität dürfte aus Sicht von Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets erst einmal hoch bleiben, und damit auch die Schwankungen in den Indizes in den kommenden Tagen und vielleicht auch Wochen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte anfängliche Gewinne nicht halten und gab um 0,1 Prozent auf 4.567,41 Punkte nach. Der britische FTSE 100 fiel um 0,45 Prozent auf 7.971,99 Punkte. Der schweizerische Leitindex SMI sank um 0,62 Prozent auf 11 471,84 Zähler.
Angesichts der hohen Verunsicherung und der Spannungen zwischen Israel und dem Iran blieben Anleger vorsichtig. "Für Zukäufe könnte es noch etwas zu früh sein", stellte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) fest. Allerdings dürften die Konjunktursorgen nicht überbewertet werden. Die US-Konjunkturdaten weisen aus seiner Sicht nicht auf eine nahende Rezession hin. "Zudem waren die Arbeitsmarktdaten auch nicht so schwach, dass sie die darauf folgende Marktreaktion rechtfertigen würden."
Etwas fester notierten die Technologietitel. Hier erholten sich ASML (AS:ASML) von den vorherigen Verlusten um 2,1 Prozent, auch das Schwergewicht SAP (ETR:SAPG) zog um 1,3 Prozent an. Ölwerte (NYSE:XLE) stabilisierten sich dank der Ölpreiserholung.
Ansonsten dominierten aber die Verluste. Autowerte verloren angesichts der Konjunktursorgen. Die am Vortag noch vergleichsweise stabilen Versorger (NYSE:XLU) und Telekommunikationswerte schwächelten nun. Positiv ragten lediglich einige wenige Werte hervor. So gewann Adecco (SIX:ADEN) 2,2 Prozent. Der Personaldienstleister hatte nach Ansicht von RBC besser als erwartete Zahlen vorgelegt. Auch Oerlikon waren gefragt. Die Analysten von Bernstein sprachen von starken Zahlen.