Aktien Europa: Wenig Bewegung vor Trumps Amtseinführung

Veröffentlicht am 20.01.2025, 11:55
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PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach einer starken Vorwoche sind die europäischen Börsen am Tag der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump kaum vom Fleck gekommen. Der EuroStoxx 50 kletterte zwar zeitweise auf ein weiteres Hoch seit dem Jahr 2000, gegen Mittag zuletzt gewann er aber nur noch 0,02 Prozent auf 5.149,08 Punkte. Außerhalb des Euroraums stieg der Schweizer Leitindex SMI um 0,28 Prozent auf 12.023,43 Punkte. Der britische FTSE 100 zog um 0,22 Prozent auf 8.523,95 Punkte an.

"Die Amtseinführung von Präsident Trump ist ein kritischer Moment für Europa", schrieb Analyst Mathieu Savary von BCA Research. Denn Europa wäre von einem etwaigen Handelskrieg mit den USA schwer betroffen. "Allerdings ist die Unsicherheit der eigentliche Schmerzfaktor", ergänzte Savary. Sollten Europa und die USA eine Grundlage für einen für beide Seiten akzeptablen "Deal" finden, dürfte diese Unsicherheit wieder schwinden.

Vor allem der europäische Autosektor fürchtet mögliche Strafzölle von Trump und gehörte zum Wochenstart zu den schwächsten Branchen in Europa. "Drohgebärden unter anderem in der Handels- und Geopolitik dürfte es in den kommenden Wochen, Monaten und schließlich vier Jahren zuhauf geben", kommentierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets. Volatilität sei also vorprogrammiert.

Noch deutlicher gaben die Aktien der Versorger (NYSE:XLU) als Schlusslicht in der Sektortabelle nach. Trump hatte zuletzt seine Auffassung bekräftigt, dass die USA mehr fossile Energie benötigen und sich gegen den Bau von Windrädern ausgesprochen.

Angesichts Trumps Forderungen nach höheren Verteidigungsbudgets der Nato-Staaten waren die Aktien von Rüstungskonzernen und Militärtechnik-Unternehmen wiederum weiter gefragt. Thales (EPA:TCFP) legten 0,7 Prozent zu, Airbus (EPA:AIR) stiegen 1,8 Prozent und Safran (EPA:SAF) zogen 0,2 Prozent an.

Nach dem ermutigenden Start der US-Banken in die Berichtssaison in der vergangenen Woche standen am Montag wieder europäische Institute im Fokus. Zur Abwehr einer Übernahme durch die Unicredit (BIT:CRDI) prüft die Commerzbank (ETR:CBKG) offenbar den Abbau tausender Arbeitsplätze. Laut einem Bericht der "Financial Times" werde erwartet, dass die Pläne dem Betriebsrat in den kommenden Wochen vorgestellt werden. Die Commerzbank-Aktie stieg 2,3 Prozent, für die Unicredit ging es 1,5 Prozent aufwärts.

Die spanische Großbank Santander (BME:SAN) erwägt derweil angeblich einen Rückzug aus Großbritannien. Grund sei die geringere Rendite im Vergleich zu dem Geschäft in anderen Ländern, berichtete ebenfalls die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Ein Deal sei demnach aber nicht in Sicht. Außerdem bekräftigte ein Santander-Sprecher, dass Großbritannien einer der Kernmärkte der Bank sei. Die Santander-Aktie legte 1,4 Prozent zu.

Für die Papiere der spanischen Telekomgesellschaft Telefonica (ETR:O2Dn) ging es nach einem überraschenden Wechsel an der Konzernspitze um fast 3 Prozent nach unten.

In London gewannen die Aktien des Strom- und Gasnetzbetreibers National Grid (LON:NG) hingegen rund ein Prozent nach einer Empfehlung durch die Analysten der Citigroup.

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