Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften nach der gestrigen Rallye moderat tiefer in den letzten Tag der laufenden Handelswoche gehen und das, obwohl die Hoffnung auf mehr Konjunkturmaßnahmen besteht, die den wirtschaftlichen Schaden durch die Coronavirus-Pandemie begrenzen sollen.
Die DAX-Futures verloren 2,5%. Frankreichs CAC 40-Futures stehen 1,7% tiefer, während die britischen FTSE 100-Futures gut 1,7% sanken.
Die Zahl der weltweiten Corona-Infektionen ist auf mehr als 500.000 gestiegen. Im stark vom Coronavirus betroffenen Italien ist die Zahl der Neuinfektionen mit 6.153 so stark gestiegen wie seit fünf Tagen nicht mehr.
Aktuelle Zahlen aus der nördlichen Region der Lombardei deuten darauf hin, dass sich die Epidemie in diesem Schlüsselgebiet verlangsamen könnte. Doch in den ärmeren südlichen Teilen der Lombardei steigt die Zahl der Todesfälle inzwischen stark an, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass das dortige Gesundheitswesen überfordert ist.
Die Nachrichten aus Spanien sind auch nicht viel besser, während Deutschland die Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommt. Die Zahl der Fälle ist am Freitag im Vergleich zum Vortag um 5.780 gestiegen.
Gleichwohl wird erwartet, dass das 2 Billionen Dollar schwere US-Konjunkturpaket am Freitag vom Repräsentantenhaus verabschiedet wird, und der US-Notenbankchef Jerome Powell erklärte, dass die Zentralbank immer noch über reichlich Munition verfüge, obwohl sie ihr Anleihenkaufsprogramm Anfang der Woche hochgefahren habe.
Derweil wollen die G20-Staaten zusammen fünf Billionen US-Dollar in die Weltwirtschaft investieren, um den durch das Coronavirus angerichteten Schaden zu begrenzen. Zudem wolle man "Vertrauen wiederherzustellen, finanzielle Stabilität zu bewahren, Wachstum neu zu beleben und gestärkt aus der Krise hervorzugehen", erklärten sie nach einer Videokonferenz.
Die europäischen Regierungen geben ebenfalls Milliarden von Euro aus, um ihre Wirtschaft in Zeiten der Coronavirus-Krise zu stützen, sagte ING-Analyst Bert Colijn in einer Notiz, und "obwohl es wenig Koordination zwischen den Mitgliedsstaaten der Eurozone gibt, sind die Pläne ähnlich, und es ist wahrscheinlich, dass wir noch mehr finanzielle Zusagen sehen werden".
Heute im Fokus steht das von der Universität Michigan ermittele Verbrauchervertrauen.
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