FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben nach dem langen Osterwochenende letztlich vorsichtig. Der Dax (DAX) konnte seine anfänglichen Gewinne am Dienstag nicht verteidigen und fiel bis zum Mittag um 0,37 Prozent auf 9814,41 Punkte.
Für Belastung sorgte ein wieder etwas stärkerer Euro, der die Exportaussichten von Unternehmen aus der Eurozone trüben kann. Zudem agierten die Anleger angesichts der im Wochenverlauf anstehenden wichtigen Konjunkturdaten vorsichtig, sagte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) gab bis zum Mittag um 0,17 Prozent auf 19 949,21 Punkte nach und für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es um 0,68 Prozent auf 1588,65 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) trat zuletzt auf der Stelle.
US-GELDPOLITIK BLEIBT WICHTIGES THEMA
Konjunkturdaten sowie Hinweise auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed könnten im Wochenverlauf frische Impulse liefern. Aussagen einiger US-Notenbanker über einen möglicherweise früheren Zeitpunkt einer weiteren Leitzinserhöhung hätten die Anleger zuletzt verunsichert, schrieben die Experten der Postbank in einem Marktkommentar. Investoren erhofften sich daher mehr Klarheit von einer Rede der Fed-Chefin Janet Yellen. Sie wird sich aber erst nach dem Schluss des Xetra-Hauptgeschäftes äußern.
In den kommenden Tagen melden sich dann weitere Top-US-Notenbanker zu Wort, bevor am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht sowie der ISM-Index als Stimmungsbarometer des Verarbeitenden Gewerbes auf der Agenda stehen.
Die Fed hatte Mitte März zunächst das Tempo aus ihrer im Dezember begonnenen Zinswende genommen, eine Zinsanhebung im April aber nicht ausgeschlossen. Investoren rechnen aber überwiegend frühestens im Juni mit einem weiteren Schritt.
SORGEN UM DIVIDENDE VON VOLKSWAGEN
Auf der Unternehmensseite sorgten einmal mehr die möglichen Folgen des Abgasskandals bei Volkswagen (XETRA:VOW3) für Schlagzeilen. Mit Blick auf die Dividende stehe zwar noch nichts endgültig fest, "aber es gibt keinen Hinweis, dass es auch nur Hoffnung auf einen Cent gibt", sagte ein Aufsichtsratsmitglied gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Einem Händler zufolge hätten sich die Investoren zwar auf Einschnitte, aber nicht unbedingt auf eine Streichung der Ausschüttung eingestellt.
Die VW-Vorzugsaktien fielen als Dax-Schlusslicht um 1,70 Prozent. Die Anteilsscheine der VW-Konkurrenten BMW (XETRA:BMWG) und Daimler (XETRA:DAIGn) hielten sich mit moderaten Gewinnen besser.
SLM SOLUTIONS ÜBERZEUGT MIT GESCHÄFTSZAHLEN
Im TecDax schnellten die Papiere des Index-Neulings SLM Solutions (XETRA:AM3D) um knapp 4 Prozent nach oben. Der Hersteller von 3D-Druckern konnte im abgelaufenen Jahr dank einer starken Nachfrage nach Laserschmelzanlagen seinen Umsatz fast verdoppeln. Dadurch gelang die Rückkehr in die Gewinnzone. Das Unternehmen will nun weiter schneller wachsen als der Markt.