FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt zeichnen sich zum Wochenausklang leichte Verluste ab: Gut eine Stunde vor dem Börsenbeginn am Freitag stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) 0,23 Prozent tiefer bei 12 268 Punkten. Tags zuvor hatte das Börsenbarometer seinen jüngsten Anstieg zeitweise bis auf 12 363 Punkte fortgesetzt, bevor die Gewinne letztlich deutlich zusammenschmolzen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird mit einem Abschlag von 0,30 Prozent erwartet. Etwas belastend wirkte, dass Chinas Exportmotor im August stärker als erwartet geschwächelt hat. Auch die Nordkorea-Krise lastet weiterhin auf der Stimmung.
EURO IM BLICK
Besonders im Fokus dürfte aber die Fortsetzung der Euro-Rally mit einem neuerlichen Höchststand seit Anfang 2015 stehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Höhenflug der Gemeinschaftswährung auf einer Pressekonferenz am Vortag zwar angesprochen, aber damit nicht ausgebremst.
"Durch die gesamte Veranstaltung zog sich ein nicht zu übersehender Optimismus der EZB bezüglich der weiteren Inflationsentwicklung", so die Devisenexperten der Commerzbank (DE:CBKG). Der Euro-Anstieg sei also in den Augen der Notenbanker wohl nicht so problematisch. Eine feste Gemeinschaftswährung kann die Gewinne stark exportorientierter Unternehmen schmälern.
VERKAUFSEMPFEHLUNG BELASTET LEONI
In einem ansonsten ruhigen Marktumfeld dürften derweil Analystenkommentare besondere Aufmerksamkeit finden. So empfahl die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG), die Aktien des Autozulieferers und Kabelherstellers Leoni (4:LEOGn) zu verkaufen. Auf der Handelsplattform Tradegate fielen die Papiere gegenüber dem Xetra-Schluss vom Donnerstag um 3,65 Prozent. Im Gegensatz zu den Markterwartungen geht Analyst Julian Radlinger davon aus, dass in Elektrofahrzeugen künftig eher weniger statt mehr Kabel eingebaut werden.
Die Anteilsscheine von Drillisch (4:DRIG) hingegen zogen auf Tradegate nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank um rund 2 Prozent an. Analystin Heike Pauls betonte das Potenzial durch die Einspareffekte angesichts der Fusion mit United Internet (4:UTDI).