FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte nach fünf schwachen Handelstagen am Mittwoch einen Erholungsversuch starten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt ein Plus von 0,53 Prozent auf 9570 Punkte.
Seit Mitte vergangener Woche hatten vor allem Ängste vor den Folgen eines möglichen Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union den Aktienmarkt belastet. Der Dax fiel seither um 7,5 Prozent.
WARTEN AUF DIE FED
Hinzu kam die Unsicherheit in puncto Geldpolitik der großen Notenbanken. So gibt die US-Notenbank Fed am Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit ihre Zinsentscheidung bekannt. An den Finanzmärkten erwartet mittlerweile fast niemand mehr, dass die Fed zum zweiten Mal seit Beginn der Finanzkrise die Zinsen anheben wird. Immer mehr Beobachter zweifeln sogar, ob die Fed in diesem Jahr überhaupt noch einmal handelt.
Etwas Unterstützung kommt zur Wochenmitte nun zunächst von den Weltbörsen: An der Wall Street legte der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) seit dem Xetra-Schluss am Vortag etwas zu. An den asiatischen Börsen ging es am Morgen ebenfalls aufwärts. Angesichts der weiter schwelenden Brexit-Ängste und der anstehenden Fed-Entscheidung könnte die sich abzeichnende Erholung des Dax aber auf tönernen Füßen stehen.
GEPLANTE KUKA-ÜBERNAHME WEITER IM BLICK
Mit Blick auf die Einzelwerte sorgte abermals Kuka (XETRA:KU2G) für Gesprächsstoff. Börsianer verwiesen auf kursierende Spekulationen, denen zufolge der schweizerische Industriekonzern ABB (VTX:ABBN) (FSE:ABJ) ein Gegenangebot für den Augsburger Roboter- und Anlagenbauer erwägen könnte. Damit könnte der chinesische Midea-Konzern ausgestochen werden, der für Kuka 115 Euro je Anteilsschein bieten will. Die Anteilsscheine von Kuka gewannen im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) 3,07 Prozent auf 105,60 Euro.
Die Aktien des Spezialchemiekonzerns Wacker Chemie (XETRA:WCHG) verteuerten sich nach einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg um mehr als 1 Prozent.
Auch die Anteilsscheine des Arzneimittelherstellers Stada (DE:STAGn) (ETR:SAZ) wurden laut Händlern von einem Analystenkommentar bewegt. Das Investmenthaus Jefferies habe sich verhalten geäußert, hieß es. Die Stada-Papiere fielen bei L&S um 0,75 Prozent.
Im Dax stachen die Papiere der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) am Morgen positiv hervor. Allerdings waren sie in den vergangenen Tagen - wie die gesamte Branche - deutlich unter Druck geraten. Sie erholten sich bei L&S zur Wochenmitte um 1,29 Prozent.