FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach drei Verlusttagen könnte der Dax am Donnerstag einen Stabilisierungsversuch wagen. Am Tag des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften sich die Anleger aber nicht groß aus dem Fenster lehnen. Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex einen 0,1 Prozent höheren Auftakt bei 18.463 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird auch knapp im Plus erwartet.
An den globalen Aktienmärkten ist weiterhin ein Favoritenwechsel zu beobachten, hin zu den US-Börsen (ETR:SXR4) und dort raus aus der Technologiebranche und rein in Standardwerte. Damit wirft der New Yorker Handel ein gemischtes Bild ab - mit einer Korrektur an der Nasdaq, aber einer Rekordjagd beim Dow Jones Industrial . Der US-Leitindex war am Mittwoch erstmals über die Marke von 41.000 Punkte gestiegen.
Vor allem die heiß gelaufenen US-Halbleiterwerte erwischte es in New York mit teils zweistelligen Verlusten. Neben Gewinnmitnahmen belastete ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die US-Regierung drastische Handelsbeschränkungen gegen Unternehmen erwägt, deren Exporte chinesische Chiphersteller mit US-Technologie versorgen. Auch in Europa könnten deshalb Branchenwerte wie Infineon (ETR:IFXGn) oder Ausrüster wie ASML (AS:ASML) einen Blick wert sein.
Bei der EZB dürfte sich am Donnerstag nichts tun. Die Währungshüter hatten im Vormonat mit der ersten Senkung seit Herbst 2019 die Zinswende eingeläutet. "Ein neuerlicher Leitzinsschritt ist zwar avisiert, aber wir werden uns bis September gedulden müssen", schrieben am Morgen die Experten der LBBW. "Auch eine Änderung am generellen Ausblick ist nicht zu erwarten", hieß es von der Commerzbank (ETR:CBKG).
Unternehmensseitig geht es am Morgen ruhiger zu, nachdem zur Wochenmitte eine Flut an vorab veröffentlichten Resultaten die Anleger beschäftigt hatte. Aktien der im SDax notierten Deutschen Beteiligungs AG (ETR:DBANn) litten mit einem Abschlag von 2,5 Prozent darunter, dass die Beteiligungsgesellschaft das obere Ende der Zielspanne für den Nettovermögenswert deutlich kappte. Negativ stößt auf, dass dieser Schritt nur gut zwei Monate nach einer Bestätigung kommt.
Für die Aktien des Vermögensverwalters DWS (ETR:DWSG) ging es vorbörslich auch etwas bergab. Nachdem Morgan Stanley (NYSE:MS) sein Votum für die Papiere in den neutralen Bereich abgestuft hat, verloren sie auf der Plattform Tradegate ein Prozent im Vergleich zu ihrem Xetra-Schlusskurs.
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