FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Vorgaben aus Übersee sollten dem Dax (DAX) am Dienstag neue Rekordstände bescheren. Letztlich bleiben aber alle Augen auf die Europäische Zentralbank (EZB) gerichtet, von der am Donnerstag die Ankündigung von Anleihekäufen im großen Stil erwartet wird. Die Geldflut der Notenbanken gilt seit Jahren als wichtigster Treibstoff für die Aktienmärkte.
Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex 0,45 Prozent höher bei 10 288 Punkten. Bereits zum Wochenauftakt hatte das Börsenbarometer erneut historische Bestmarken aufgestellt. Der Future auf den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) deutete am Dienstagmorgen ein Plus von 0,56 Prozent an.
VORGABEN AUS ÜBERSEE GEBEN RÜCKENWIND
Für Rückenwind an Europas Handelsplätzen sorgen die Wall Street und die asiatischen Börsen. Der Future auf den feiertagsbedingt am Vortag nicht gehandelten US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) liegt seit dem Xetra-Schluss um 0,38 Prozent im Plus. In Japan ging es weiter aufwärts und auch die chinesischen Börsen konnten sich nach ihrem Vortagesrutsch stabilisieren - ungeachtet schwacher Konjunkturdaten aus der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.
Am späteren Vormittag dürften die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts Beachtung finden. Das Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft dürfte sich nach Einschätzung von Bankvolkswirten spürbar aufhellen.
SAP VORBÖRSLICH SCHWACH: GEWINNZIELE ABGESCHWÄCHT
Unter den Einzelwerten liegt der Fokus auf SAP nach der Bekanntgabe endgültiger Geschäftszahlen und eines aktualisierten Ausblicks. Abgeschwächte Gewinnziele drückten die Aktien des Softwarekonzerns (XETRA:SAPG) beim Broker Lang & Schwarz (L&S) vorbörslich mehr als 2 Prozent ins Minus. Die hohen Investitionen ins Cloudgeschäft erschweren es den Walldorfern, ihre Gewinnziele zu erreichen. Die ursprünglich für 2017 angepeilte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Sonderposten (Ebit) von 35 Prozent hat das Management aufgegeben. Grund sei die milliardenschwere Übernahme des US-Reiskostenspezialisten Concur.
Zudem liegt das Ebit-Ziel der Walldorfer für das laufende Jahr etwas unter den Analystenschätzungen. Nach einer anfänglichen Schwäche könnten die Aktien allerdings von den ehrgeizigen Plänen für das Cloud-Geschäft profitieren, sagte ein Börsianer. SAP erwartet hier ein starkes Wachstum.
K+S PROFITIERT VON OPTIMISTISCHEM KONKURRENTEN
Dagegen ließen optimistische Aussagen eines Konkurrenten die Titel von K+S (XETRA:SDFGn) um knapp ein Prozent steigen. Der US-Düngemittelhersteller Mosaic teilte mit, er dürfte im vierten Quartal des vergangenen Jahres die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen haben.