FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte zum Wochenstart seiner jüngst starken Entwicklung etwas Tribut zollen. Auch von den Übersee-Börsen kam am Montagmorgen keine Unterstützung. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Xetra-Hauptgeschäfts ein Minus von 0,29 Prozent. Der Future auf den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ließ für den Leitindex der Eurozone ebenfalls einen leichten Kursrückgang erwarten.
Börsianer sprachen von einer Verschnaufpause, nachdem sich der Dax am Freitag den dritten Wochengewinn in Folge sichern konnte. In der Spitze hatte der Index dabei um über 10 Prozent zugelegt. Nun warten die Anleger bereits gespannt auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag.
Leicht positiv wertet IG-Stratege Angus Nicholson allerdings die Pläne der chinesischen Regierung - vor allem auch für Rohstoffe. Die Rohölpreise zogen am Morgen auch weiter an. Mit massiven Reformen will sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gegen die schwächere Konjunktur stemmen. Nach dem neuen Fünf-Jahres-Plan sollen mehr Markt und weniger Staat, mehr Innovation und weniger Überkapazitäten die nötigen Triebkräfte freisetzen. Allerdings senkte Regierungschef Li Keqiang auf dem Volkskongress am Samstag die Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 6,5 bis 7 Prozent.
ÜBERNAHMEPLÄNE BELASTEN BASF
Bei BASF (ETR:BAS) sorgte eine mögliche Offerte für den US-Konkurrenten Dupont (NYSE:DD) (FSE:DU7) schon vorbörslich für Kursverluste. Beim Broker Lang & Schwarz sanken die Aktien um knapp 1 Prozent. Am Wochenende war bekannt geworden, dass der weltgrößte Chemiekonzern einer Fusion der beiden US-Rivalen Dupont und Dow Chemical (NYSE:DOW) (XETRA:DCH1) möglicherweise nicht untätig zusehen und ein Übernahmeangebot für Dupont machen will.
Die Erfolgschancen von BASF schätzt Jeremy Redenius vom US-Analysehaus Bernstein Research aber als vergleichsweise gering ein. Ein Zusammenschluss von BASF und Dupont wäre aus seiner Sicht zwar strategisch sinnvoll und würde Kostensynergien bringen. Doch die Ludwigshafener kämen wohl zu spät, um ein attraktiveres Gegengebot auf die Beine zu stellen.
Auch in der Stahlbranche drohen zum Wochenauftakt Kursabschläge: Thyssenkrupp (XETRA:TKAG) verloren vorbörslich über ein halbes Prozent, für Salzgitter (XETRA:SZGG) und Klöckner & Co (KlöCo) (XETRA:KCOGn) aus dem MDax (MDAX) ging es um jeweils rund 1 Prozent nach unten. Alle drei waren zuletzt besonders gefragt.