FRANKFURT (dpa-AFX) - An einem von der Berichtssaison geprägten Dienstag stehen nach dem sehr schwachen Wochenbeginn die Vorzeichen für den deutschen Aktienmarkt auf Stabilisierung. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als Indikator für den Dax (DAX) ein Plus von 0,29 Prozent auf 11 912 Punkte. Für den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutet sich ein Plus von 0,5 Prozent an.
"Nach den starken Verlusten gestern treten jetzt erste Schnäppchenjäger aufs Parkett", prognostiziert Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Für diejenigen, die die jüngste Rally ganz oder teilweise verpasst haben, seien Rückschläge eine willkommene Möglichkeit zum Einstieg. Charttechnik-Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel mahnte aber, dass für den Fall eines Abrutschens unter die Marke von 11 800 Punkten der Dax kurzfristig das Potenzial bis 11 220 Punkte ausloten könne. Sollte aber die 11 800er-Marke halten im Zuge eines möglicherweise erfreulichen ZEW-Konjunkturindex, der am Vormittag veröffentlicht wird, dann könne sich der gestrige Abverkauf schnell wieder relativieren, ergänzte er. Nach der Eskalation im Handelskrieg mit China hatte US-Präsident Donald Trump zuletzt wieder etwas zurückgerudert. Er hat nach eigenen Angaben noch nicht über eine weitere Verschärfung der Gangart entschieden. Am Rande des Gipfels der großen Industrieländer (G20) Ende Juni im japanischen Osaka wolle er mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping reden, sagte Trump. Insgesamt müsse aber davon ausgegangen werden, dass der Streit noch längere Zeit für Unsicherheiten an den Märkten sorgen werde, fürchten die Experten der Helaba. Mit dem Versicherer Allianz (4:ALVG), dem Industriekonzern Thyssenkrupp (4:TKAG) und dem Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA (4:MRCG) legen allein aus dem Dax drei Konzerne Quartalszahlen vor. Zudem steht Bayer (4:BAYGN) mit vorbörslich hohen Abschlägen von 7 Prozent auf Tradegate im Blick, nachdem der Agrarchemie- und Pharmakonzern eine neue Niederlage vor einem US-Gericht zu verdauen hat. Bayer verlor auch den dritten wichtigen Prozess um womöglich krebserregende Produkte der Tochter Monsanto (NYSE:MON).