FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Vorgaben von den Weltbörsen dürften den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch weiter anschieben. Am Vorabend hatte die Wall Street neue Fahrt aufgenommen. Etwas schwächer als erwartet ausgefallene Wirtschaftsdaten hatten die Hoffnung geschürt, dass die US-Notenbank Fed mit der ersten Leitzinserhöhung seit einer Dekade noch warten könnte. Die Entscheidung wird am Donnerstagabend verkündet. Vorsicht bestimmt seit Tagen den Handel.
Der X-Dax (DAX) stand vor Handelsstart mit 10 251 Punkten um 0,62 Prozent über dem Xetra-Schluss des deutschen Leitindex. Der X-Dax zeigt den außerbörslichen Wert des Marktbarometers. Die europäischen Börsen wurden ebenfalls höher erwartet: Der Future auf den Eurozonen-Leitindex, der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), stand 0,56 Prozent über seinem Niveau zum Handelsschluss in Europa.
Aktuell werde für eine Zinserhöhung in den USA noch im September nur eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent eingepreist, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. Die Marktteilnehmer hätten gerade hier mit ihren Einschätzungen aber in der Vergangenheit oft falsch gelegen, so dass Vorsicht weiter angebracht sei.
Vor der Entscheidung der Notenbanker stehen aber erst einmal noch wichtige Wirtschaftsdaten auf der Agenda: Aus Europa werden die Verbraucherpreise erwartet, aus Großbritannien die Arbeitslosenzahlen.
DEUTZ MUSS ZURÜCKRUDERN - AKTIE BRICHT EIN
Massiv reduzierte Unternehmensziele haben die Aktie von Deutz (XETRA:DEZG) vorbörslich kräftig unter Druck gesetzt. Beim Broker Lang & Schwarz brach das Papier um mehr als 15 Prozent ein. Der Motorenbauer hatte am Dienstagabend nach Börsenschluss angekündigt, dass weder bei Umsatz noch Gewinn die Prognosen fürs laufende Jahr erreicht werden könnten. "Die Markterwartung liegt derzeit noch auf Höhe des ursprünglichen Ausblicks. Damit sind bei den Analystenschätzungen deutliche Korrekturen vorprogrammiert", sagte ein Händler. Es drohten aus seiner Sicht zudem Abstufungen der Aktie.
Auch die Aktie von K+S (XETRA:SDFGn) könnte einem Händler zufolge wieder in den Blick rücken. Das Papier war am Vortag trotz des schwelenden Kaufinteresses von Potash (NYSE:POT) um mehr als 5 Prozent abgerutscht. Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe rechnet aber in Kürze mit einem Gebot, das über 41 Euro liegt. K+S ist "auf jeden Fall mehr wert", hieß es in der Studie. Vorbörslich war das Papier bester Dax-Wert mit plus 2 Prozent.