FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Montag freundlich starten. Wegen eines Feiertags in den USA wird aber mit einem dünnen Handel gerechnet. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) deutete eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart auf ein Plus von 0,96 Prozent auf 10 134 Punkten hin. In einer weiteren turbulenten Vorwoche hatte der Dax 2,5 Prozent verloren, die immer wieder umkämpfte 10 000-Punkte-Marke aber letztlich halten können. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird an diesem Morgen ein Plus von 0,91 Prozent erwartet.
Klare Impulse von den Überseebörsen gibt es keine. Nach einem freundlichen Start der Festlandbörsen in China, wo der Handel feiertagsbedingt seit Donnerstag pausiert hatte, drehten die wichtigsten Indizes zuletzt teils spürbar ins Minus, und auch in Hongkong und Tokio trübte sich die Stimmung ein. Zudem bleiben in den USA die Börsen wegen des "Labor Day" geschlossen und US-Konjunkturdaten stehen ebenfalls nicht auf der Agenda.
POSITIVE DATEN AUS DER DEUTSCHEN INDUSTRIE
Von der deutschen Industrie gab es derweil weitgehend erfreuliche Daten: So legte die Produktion im Juli verglichen mit dem Vormonat um 0,7 Prozent zu. Analysten hatten zwar einen noch stärkeren Anstieg um 1,1 Prozent erwartet, allerdings wurde nun auch der im Monat Juni verzeichnete Rückgang von ursprünglich angenommenen 1,4 auf 0,9 Prozent nach unten revidiert.
K+S-AKTIE WIEDER VON FUSIONSFANTASIEN GETRIEBEN
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von K+S (XETRA:SDFGn) wieder einmal im Fokus stehen. Beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz verteuerten sich die Papiere des Düngemittel- und Salzherstellers vorbörslich um rund 4 Prozent. Laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hat US-Konkurrent Potash (NYSE:POT) im Ringen um K+S mit der Bank of America Merrill Lynch noch eine dritte Investmentbank angeheuert. "Die Kanadier sind offenbar weiter stark interessiert an der Übernahme und intensivieren ihre Bemühungen noch - das schiebt die K+S-Aktie an", sagte ein Händler. Das Kasseler Unternehmen wehrt sich seit Ende Juni gegen den Vorstoß der Kanadier.
Mögliche neue Sicherheitsvorgaben beim Bezahlen im Internet könnten aus Branchensicht zu Verwerfungen im Online-Handel führen. "Wir befürchten, dass es viele Leute abschreckt, im E-Commerce einzukaufen, wenn man es komplizierter macht", warnte der Zahlungsexperte des Handelsverbands Deutschland, Ulrich Binnebößel. Hintergrund sind neue Vorgaben der Europäischen Bankenaufsicht, die in Deutschland noch umzusetzen sind. Dieses Thema könnte etwa die Aktien von Wirecard (XETRA:WDIG) belasten.