FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Vielzahl von Unsicherheitsfaktoren dürfte den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch lähmen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex F:DAX stand rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenauftakt bei 9678 Punkten. Das bedeutet ein Minus von 0,34 Prozent verglichen mit dem Dax-Stand am Dienstag zum Haupthandelsschluss. Der Future auf den EuroStoxx 50 F:SX5E verweist auf eine um 0,17 Prozent tiefere Eröffnung des Leitindex der Eurozone.
Die Investoren sorgten sich etwa um eine vorsichtiger werdende US-Notenbank, die Wirtschaftsentwicklung in China oder auch das schottische Referendum, sagte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Das habe am Vorabend die Wall Street ins Minus gedrückt und dämpfe nun auch die Stimmung in Europa, sagte Shamu. Ansonsten mangelt es - wie bereits seit Wochenbeginn - an richtungsweisenden Konjunkturdaten aus Deutschland, der gesamten Eurozone und auch aus den USA. Aus der Ukraine gibt es ebenfalls nicht viel Neues.
FRAPORT VORBÖRSLICH FESTER NACH VERKEHRSZAHLEN
Unter den wenigen Einzelwerten, die vorbörslich zulegten, befindet sich die Fraport-Aktie F:FRA. Beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz stieg sie um knapp ein Prozent. Der Ferienmonat August sorgte am Frankfurter Flughafen mit einem Zuwachs von 5,4 Prozent auf 6,1 Millionen Passagiere für einen Rekord, und auch an den übrigen Fraport-Flughäfen wurde ein Zuwachs verzeichnet. Das Cargo-Aufkommen legte im abgelaufenen Monat ebenfalls zu.
Die Papiere von DialogSemiconductor (ETR:DLG) und Wirecard F:WDI dürften ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Grund ist, dass der mit seinen iPhones und iPads erfolgreiche US-Konzern Apple F:AAPL (ETR:APC) am Vorabend die lang erwartete Computeruhr sowie neue iPhone-Modelle mit größerem Display und digitaler Geldbörse vorgestellt hat. Das bargeldlose Bezahlen etwa wecke Fantasien über ein Mehraufkommen geschäftlicher Möglichkeiten für den Zahlungsabwicklungsspezialisten Wirecard, hieß es am Markt. Der Halbleiterhersteller Dialog hingegen gilt als Zulieferer von Apple.
LUFTHANSA- PILOTEN STREIKEN IN MÜNCHEN
Wenig bewegen dürfte dagegen, dass die Lufthansa-Piloten F:LHA an diesem Mittwoch den Flugverkehr am Drehkreuz München in weiten Teilen lahmlegen wollen. Auch dass der Autobauer BMW F:BMW nach Betriebsratsangaben den Standort München stärken und in den kommenden Jahren mindestens 700 Millionen in das dortige Werk investieren wolle, sollte laut Händlern nicht zu besonderen Kursreaktionen führen. "Das war gestern schon zu hören", sagte einer von ihnen.
Zugleich erwartet der Händler auch keine Impulse für die Daimler-Aktie F:DAI von der Nachricht, dass der Autohersteller Porsche mit einem neuen Sportwagen angreifen will, wie Mercedes-AMG-Chef Tobias Moers sagte. Der AMG GT gilt unter Experten als Konkurrent zu Porsches 911.