FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den Kongresswahlen in den USA dürfte der Dax (DAX) am Dienstag mit moderaten Gewinnen starten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,36 Prozent auf 11 536 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich ein Plus von 0,2 Prozent zum Handelsauftakt ab.
Die in den Vereinigten Staaten an diesem Tag anstehenden ersten Zwischenwahlen in der Ära Donald Trump dürften dafür sorgen, dass die Anleger eher an den Seitenlinien bleiben.
Sollte es den Demokraten in den USA gelingen, die Mehrheit im Abgeordnetenhaus zu erobern, rechnen Experten mit mehr Gegenwind für den US-Präsidenten. Zudem gehen die Blicke in Richtung US-Notenbank, die wegen der Zwischenwahlen erst am Donnerstag über ihre Geldpolitik entscheidet. Wesentlich Neues wird jedoch nicht erwartet. Vielmehr gilt eine weitere Zinsanhebung im Dezember als wahrscheinlich.
Zugleich bleiben die alten Themen für die Anleger weiter im Blick: Zuvorderst der Handelsstreit zwischen den USA und China. Außerdem bereitet die Schuldensituation in Italien samt der dortigen Politik Sorgen.
Hierzulande läuft außerdem die Berichtssaison zunehmend auf Hochtouren. Zahlen zu verarbeiten gibt es unter anderem von der Deutschen Post, Evonik, Hugo Boss oder Zalando (4:ZALG).
Die Sanierung des heimischen Brief- und Paketgeschäfts brockte der Deutschen Post (4:DPWGn) im Sommer einen herben Gewinneinbruch ein. Allerdings hatten Analysten nach der Gewinnwarnung im Juni mit einem noch etwas stärkeren Einbruch gerechnet. Vorbörslich legte die Aktie auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum offiziellen Börsenhandelsschluss am Vortag rund ein Prozent zu. Ein Händler warnte allerdings, dass der sehr schwache freie Barmittelfluss ein Hemmschuh für den Aktienkurs sein könnte.
Die Papiere von Evonik (4:EVKn) gewannen auf Tradegate rund zwei Prozent. Höhere Verkaufspreise bescherten dem Spezialchemiekonzern im dritten Quartal Rückenwind. Vor allem die Nachfrage nach Leichtbaumaterialien, Lacken und Zusätzen für die Tierfutterindustrie trieb dabei an.
Dagegen litt der Modekonzern Hugo Boss (4:BOSSn) unter dem heißen Sommer. Insbesondere in Deutschland und Frankreich liefen die Geschäfte schlechter und der Konzern musste Rabatte geben, um die Ware loszuwerden, was den Aktien ein vorbörsliches Minus von drei Prozent einbrockte.
Im SDax hob der Hersteller von Produkten aus Kohlenstoff SGL (4:SGCG) seine Umsatzprognose an, was auf Tradegate für einen satten Kursgewinn von acht Prozent führte. Die Anteilsscheine von Grenke (4:GLJn) gewannen fast fünf Prozent. Nach einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg mit Finanzchef Sebastian Hirsch, wonach der IT-Leasinganbieter langfristig mit einem deutlich niedrigeren Leasing-Wachstum rechne, waren die Aktien tags zuvor unter Druck geraten. Nachbörslich dann folgte eine Klarstellung des Konzerns, dass dieser unverändert ein gutes Wachstumspotenzial sehe.