FRANKFURT (dpa-AFX) - Der neue Börsenmonat Oktober dürfte mit steigenden Kursen beginnen. "Am Aktienmarkt ist die Risikobereitschaft zurück. Die Mehrheit der Anleger geht weiterhin von einer Lösung der politischen Themen Handelskonflikt und Brexit aus", schrieb Analyst Thomas Altmann vom Broker QC Partners in einem Marktkommentar.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex lässt knapp eine Stunde vor der Eröffnung ein Plus von 0,39 Prozent auf 12 469 Punkte erwarten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) dürfte ebenfalls etwas höher in den Handel starten.
An den fernöstlichen Börsen hat sich derweil ebenfalls eine freundliche Stimmung breitgemacht: In Tokio, Sydney und Seoul legten die Kurse zu. In China wird wegen eines Feiertages nicht gehandelt. An der Wall Street hatten Investoren am Vortag vor allem bei Titeln aus der Technologiebranche zugegriffen.
Ob der Optimismus der Anleger berechtigt ist, könnte sich im Verlaufe des Tages erweisen, wenn Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie der Eurozone und in den USA veröffentlicht werden.
Unter den Einzellwerten rücken die Aktien der Deutschen Post (4:DPWGn) in den Blick. Der Logistikkonzern will seinen Gewinn bis zum Jahr 2022 weiter steigern, wie er bei der Vorlage der neuen Konzernstrategie 2025 mitteilte. Das Bonner Unternehmen rechnet dann mit einem operativen Ergebnis von mindestens 5,3 Milliarden Euro. Auf der Handelsplattform Tradegate bewegten sich die Aktien gegenüber dem Xetra-Schlusskurs vom Montag kaum.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (0.00 Uhr) endet derweil vorerst die mehrwöchige Bieterschlacht um eines der bekanntesten deutschen Industrieunternehmen: Die Aktionäre des Münchner Beleuchtungsherstellers Osram (104:OSRn) haben bis Mitternacht Zeit, um sich für die Annahme eines Übernahmeangebots zu entscheiden. Das Ergebnis allerdings wird sehr wahrscheinlich erst gegen Ende der Woche vorliegen. Der österreichische Sensorhersteller AMS (0:AMSz) bietet 41 Euro je Osram-Aktie, was einen Gesamtkaufpreis von über 3,9 Milliarden Euro bedeuten würde.
Damit liegen die Österreicher in Führung vor den zwei bereits abgeschlagenen US-Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle (2:CG), die 35 Euro je Akte bieten und als chancenlos gelten. Jedoch ist keineswegs sicher, dass AMS sich durchsetzt. Der steirische Sensorhersteller hat sich selbst eine Schwelle gesetzt: Wenn nicht die Eigentümer von mindestens 62,5 Prozent der Osram-Aktien zustimmen, ist die Übernahme gescheitert. Bain Capital - einer der beiden US-Finanzinvestoren - will in Kooperation mit einem neuen Partner ein noch höheres Angebot vorlegen. Auf Tradegate notierten die Anteilsscheine rund 1 Prozent tiefer.
Die Papiere des Immobilienkonzerns Patrizia (4:PATGn) schließlich gewannen auf Tradegate knapp 2 Prozent. Das Bankhaus Lampe hatte eine Kaufempfehlung für die Aktien ausgesprochen.