FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Vorgaben aus Übersee und die Unsicherheiten um Griechenland belasten am Donnerstag zum Handelsstart den deutschen Aktienmarkt (DAX). In den USA hatte zuvor die fortgesetzte Talfahrt der Ölpreise und Aussagen der US-Notenbank Fed der Wall Street zugesetzt. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) verlor 1,25 Prozent seit Xetra-Schluss. Nach der Bildung einer Links-Rechts-Regierung in Griechenland sorgten sich zudem einige Börsianer vor neuer Instabilität in Europa, sagten Händler.
Der X-Dax stand knapp eine Stunde vor Handelsstart bei 10 610 Punkten und damit fast 1 Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Vortag. Das Barometer gibt den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex an. Der Dax bleibt dennoch in Lauerstellung unter seinem jüngst erreichten Rekordhoch bei 10 810 Punkten. Die europäischen Börsen (DJ Euro Stoxx 50) werden am Morgen ebenfalls schwächer erwartet.
BERICHTSSAISON KOMMT IN FAHRT
Für eine positive Überraschung von Unternehmensseite hat am Morgen die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) gesorgt, die einen Gewinn im Schlussquartal ausweisen konnte. Sie schnitt aber auch bei den Erträgen ab besser als von Analysten erwartet. Die Zahlen seien auf den ersten Blick sehr gut ausgefallen - es spielten aber auch viele Sondereffekte eine Rolle, sagte ein Börsianer. So seien die Rechtskosten beispielsweise viel geringer ausgefallen als befürchtet. Positiv sei aber der gestiegene Buchwert und auch operativ sei der erste Eindruck gut. Die Aktie gewann vorbörslich fast dreieinhalb Prozent.
Infineon-Aktien (XETRA:IFXGn) profitierten ebenfalls von den vorgelegten Geschäftszahlen: Die Aktie legte bei Lang & Schwarz gegen den Trend etwas zu. Der Halbleiterhersteller hat seine Prognose erhöht. Das dürfte aber nach der zuletzt sehr guten Kursentwicklung die Aktien nicht mehr weiter antreiben, meinte ein Händler. Angesichts der eher unspektakulären Zahlen rechnet er mit Gewinnmitnahmen, zumal eine reduzierte Prognose vom US-Wettbewerber Qualcomm (NASDAQ:QCOM) die Laune belasten sollte.
WACKER ERFREUT EBENFALLS
Wacker Chemie (XETRA:WCHG) hielten sich vorbörslich nach der Bekanntgaben von Geschäftszahlen ebenfalls etwas besser als der Markt. Die Eckdaten des vierten Quartals hätten seine Prognosen übertroffen, schrieb Analyst Peter Spengler. Einen ersten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gebe es allerdings nicht vor Mitte März.
Aus dem TecDax hat Jenoptik (XETRA:JENG) seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegt. Der Technologiekonzern hat die Erwartungen genau getroffen, sagte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank in einem ersten Kommentar. Die bisherigen Prognosen seien bestätigt worden. Die Aktie bröckelte vorbörslich mit dem Markt etwas ab.