FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rutsch in der Vorwoche könnte der Dax (DAX) am Montag unter Druck bleiben. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte gut eine Stunde vor dem Handelsstart ein Minus von 0,51 Prozent auf 11 465 Punkte. Für den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutet sich ein Abschlag von 0,3 Prozent an.
In den vergangenen fünf Handelstagen war der Dax um fast fünf Prozent abgesackt und hatte dabei die Unterstützungsmarken seit Anfang 2017 gerissen. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners kann den Kursverlusten aber auch etwas Positives abgewinnen: "Nach der Korrektur ist eine Jahresendrallye jetzt deutlich wahrscheinlicher als vorher."
Die Nachrichtenlage gibt jedoch aus seiner Sicht zunächst kaum Anlass zur Freude. So schwebe die "Angst vor einem Brexit ohne Deal" weiter über dem Markt und auch die deutsche Regierungskoalition sei durch die Landtagswahl in Bayern nicht gerade stabiler geworden.
Als weitere Belastung für die Börsen gilt der Haushaltsplan Italiens, den das Land nun zur Überprüfung bei der EU-Kommission einreichen muss. Italien ist hoch verschuldet, will aber noch mehr Schulden machen.
Weiter skeptisch sind auch die Experten vom Börsenstatistik-Magazin Index Radar. Die Abwärtsbewegung im Dax könnte sich in den kommenden Tagen zwar verlangsamen, allerdings werde die mittelfristige Prognose durch die jüngste Entwicklung deutlich negativer. Mit dem Einbruch unter die 11 700er-Marke habe der Dax in der Vorwoche klare Schwächezeichen gesendet.
Die Berichtssaison nimmt derweil in den USA Fahrt auf. Im Fokus stehe der Ausblick für das letzte Quartal 2018 und das erste Quartal 2019, so Experte Altmann. Hierzulande geht es am Donnerstag los mit Quartalszahlen des Software-Konzerns SAP (4:SAPG).
Unter den Einzelwerten vorbörslich auffällig waren am Montag die Papiere von Siemens (DE:SIEGn) Healthineers (4:SHLG) nach einer Hochstufung durch die Bank HSBC. Sie gewannen auf der Handelsplattform Tradegate 3 Prozent zum Xetra-Schluss. Nach der jüngsten Kursschwäche sehen die Analysten eine gute Kaufgelegenheit für die Anteile des Medizintechnik-Unternehmens.