FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Donnerstag nach der Vortagesrally des Dax (DAX) wieder etwas vorsichtiger geworden. Der Leitindex fiel bis zum Mittag um 0,56 Prozent auf 9990,39 Punkte. Er rutschte damit wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 10 000 Punkten, um die er bereits seit rund zwei Wochen pendelt. Nach den deutlichen Verlusten in den ersten beiden Monaten des Jahres zeichnet sich für März allerdings ein Anstieg um mehr als 5 Prozent ab.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) fiel am Donnerstag um 0,51 Prozent auf 20 390,85 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab um 0,36 Prozent auf 1621,25 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um mehr als 1 Prozent nach unten.
ANALYST: AUFWÄRTSBEWEGUNG NOCH NICHT NACHHALTIG
Zur Wochenmitte hatten noch beruhigende Worte der US-Notenbankchefin Janet Yellen zur US-Geldpolitik den Aktienmarkt auch hierzulande kräftig angeschoben. Allerdings erscheine diese Bewegung noch nicht nachhaltig, schrieb Analyst Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg in einem Marktkommentar. Die Stimmungsindikatoren zeigten immer noch keine Verbesserung der mittelfristigen Zuversicht, was im Falle von Rückschlägen wenig Unterstützung verheiße.
Für Impulse könnten im Handelsverlauf Konjunkturdaten sorgen. In den USA steht der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago auf der Agenda. Zudem warten die Anleger bereits auf den US-Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag.
DEUTSCHE BANK UND COMMERZBANK FALLEN
Bankaktien standen europaweit einmal mehr unter Druck. Hierzulande büßten die Anteilsscheine der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) und die Papiere der Commerzbank (XETRA:CBKG) jeweils rund 1 Prozent ein. Das Niedrigzinsumfeld macht der Branche seit einiger Zeit zu schaffen.
Die Anteilsscheine der Lufthansa (XETRA:LHAG) stiegen an der Spitze des Leitindex um mehr als 2 Prozent. Im MDax (MDAX) verteuerten sich die Anteilsscheine des Versicherers Talanx (XETRA:TLXGn) nach einer Kaufempfehlung der französischen Großbank Societe Generale (PA:SOGN) (SocGen) ebenfalls um mehr als 2 Prozent.
NEMETSCHEK PUNKTET MIT GESCHÄFTSAUSBLICK
Bei den beiden in der Bausoftware-Branche tätigen TecDax-Unternehmen Nemetschek (XETRA:NEM) und RIB Software (XETRA:RIB) sorgten die Geschäftsausblicke für 2016 für Bewegung. Während Nemetschek überzeugte, kamen die Prognosen von RIB Software alles andere als gut an. Die Papiere fielen um knapp 3 Prozent ein. Bei Nemetschek freuten sich die Aktionäre hingegen über ein Kursplus von 1,60 Prozent.