FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch seine viertägige Gewinnserie unterbrochen. Bereits im frühen Handel fiel der deutsche Leitindex zurück unter die viel beachtete Marke von 10 000 Punkten, über die er am Vortag erstmals seit Anfang Mai geschlossen hatte. Gegen Mittag stand das wichtigste deutsche Börsenbarometer mit 0,61 Prozent im Minus bei 9984,65 Punkten.
"Der Deutsche Aktienindex rennt bei 10 000 Punkten gegen eine Wand an", kommentierte Jochen Stanzl von CMC Markets. In den vergangenen Tagen sei der Index vor allem deshalb gestiegen, weil schlechte Nachrichten ausgeblieben seien. "Das aber ist nicht der Treibstoff für nachhaltige Kursgewinne", schrieb der Marktexperte. Ohne echte Impulse stecke der Dax fest.
Die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) verwiesen zudem auf die wieder gefallenen Ölpreise, die die Stimmung an den Aktienmärkten trübten. Die Ölpreise gelten Börsianern als Konjunkturbarometer.
Der breitere Markt zeigte sich indes auch am Mittag weiter uneinheitlich: Der Mittelwerteindex MDax (MDAX) gab zuletzt um 0,35 Prozent auf 20 156,96 Punkte nach, dagegen konnte der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) moderat um 0,16 Prozent auf 1633,03 Punkte zulegen. In Europa ging es für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 0,96 Prozent auf 2950,35 Zähler bergab.
DEUTSCHE POST MIT GEWINNSPRUNG
Auf Unternehmensseite beschäftigte vor allem die weiter laufende Bilanzsaison die Anleger. So kam die Quartalsbilanz der Deutschen Post (ETR:DPW) bei den Anlegern gut an. Die Papiere gehörten mit einem Kursaufschlag von knapp 2 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Der Boom im Paket- und Expressgeschäft hatte den Bonnern zum Jahresstart zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen.
Bei Eon (ETR:EOAN) trübten indes Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit dem Atomkompromiss die anfängliche Freude über ein Gewinnplus im ersten Quartal. Die Aktien büßten zuletzt am Dax-Ende mehr als 4 Prozent ein. In diesem Sog wurde auch RWE (XETRA:RWEG) mitgerissen - die Anteilsscheine verbilligten sich um mehr als 3 Prozent.
LANXESS ERHÖHT PROGNOSE
Auf dem letzten MDax-Platz (MDAX) lagen die Anteilsscheine von Axel Springer (XETRA:SPRGn). Zwar schnellte beim Medienkonzern dank Verkäufen und Umbaumaßnahmen der Gewinn im abgelaufenen Quartal in die Höhe, den Anlegern reichte das aber nicht aus. Die Papiere notierten knapp 4 Prozent schwächer.
Dagegen erfreute der Spezialchemiekonzern Lanxess (XETRA:LXSG) die Investoren nach einem starken Jahresauftakt mit angehobenen Gewinnzielen - die Aktien verteuerten sich um rund 1 Prozent.