n FRANKFURT (dpa-AFX) - Der November schickt die Anleger durch ein Wechselbad der Gefühle: Bis zum Mittwochnachmittag rutschte der Dax F:DAX um 1,51 Prozent auf 9227,85 Punkte ab. Damit liegt er nach zwischenzeitlichen Gewinnen auf Monatssicht wieder klar im Minus. Seit Ende Oktober hat er gut 1 Prozent eingebüßt.
"Die Marktteilnehmer halten sich seit Monatsbeginn auffällig deutlich zurück", sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Eine mögliche Erklärung sieht der Experte im Ausmaß der Erholung seit Mitte Oktober.
"Es gibt aber auch eine zweite denkbare Option: An den US-Märkten findet eine Übertreibung statt, die vernünftige Anleger hierzulande nicht mitmachen", so Wenner. An der Wall Street war der US-Leitindex Dow Jones Industrial F:DJI zuletzt von Rekord zu Rekord geeilt. Am Vortag schaffte er es jedoch nur noch mühsam auf einen neuen Höchststand. Nun zeichnen sich hier Gewinnmitnahmen ab.
Der MDax F:MDAX der mittelgroßen Unternehmen sank am Mittwoch um 1,20 Prozent auf 16 146,13 Punkte und der TecDax F:TDXP der Technologiefirmen verlor 0,84 Prozent auf 1270,03 Punkte.
EON UND DEUTSCHE POST MIT ZAHLEN IM FOKUS
Im Fokus stand zur Wochenmitte einmal mehr die Berichtssaison der Unternehmen - unter anderem mit Eon (ETR:EOAN) und der Deutschen Post F:DPW.
Eon-Aktien erreichten ihren Höhepunkt mit plus 2 Prozent bereits in den ersten Handelsminuten und sackten inzwischen deutlich ab auf minus 2 Prozent. Ein dicker Quartalsverlust und maue Geschäftsaussichten verschreckten letztlich die Aktionäre des Energiekonzerns, auch wenn einige Analysten noch schlechtere Ergebnisse befürchtet hatten. Auch bei RWE F:RWE, die am Donnerstag ihre Bilanz offenlegen, sind die Anleger skeptisch. Für ihre Aktien ging es gar um 3 Prozent an das Dax-Ende.
Die Anteile der Deutschen Post schickten die Anleger ebenfalls deutlich abwärts auf minus 2,5 Prozent. Die Gewinne im Paket- und Expressgeschäft waren im dritten Quartal zwar gestiegen, in der DHL-Frachtsparte belastet aber der Umbau.
Die Papiere der Deutschen Bank F:DBK verbilligten sich um rund 1,5 Prozent. Fünf internationale Großbanken hatten sich mit Aufsichtsbehörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz auf Strafen wegen des Divisen-SkaDeutsche Bankt. Gegen die Deutsche Bank wird ebenfalls wegen der Manipulation von Devisenkursen ermittelt. Sie konnte sich allerdings noch nicht mit den Behörden verständigen.
JENOPTIK SCHWACH
Unter den Berichtsunternehmen aus der zweiten Reihe zeigten Jenoptik-Aktien F:JEN mit fast 6 Prozent die auffälligste Bewegung. Das Technologieunternehmen habe die Erwartungen im dritten Quartal zwar erfüllt, schrieb Analyst Dennis Schmitt von der Commerzbank in einer Studie. Allerdings spreche nach wie vor nicht viel für die Aktie, da die Risiken überwögen.
Experte Robert-Jan van der Horst von der Investmentbank Equinet senkte gar seine Einstufung. Sogar der Mitte Oktober reduzierte Ausblick des Technologiekonzerns erscheine nun herausfordernd, begründete er diesen Schritt.
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