FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) kämpft am Freitagnachmittag weiter mit der runden Marke von 13 000 Punkten. Nachdem der deutsche Leitindex im frühen Handel noch klar darüber gestanden hatte, befand er sich zuletzt mit minus 0,32 Prozent auf 12 981,03 Punkten darunter. Aktuell steuert das Barometer auf ein Wochenplus von 1,3 Prozent zu.
Börsianer wiesen darauf hin, dass die Handelsumsätze derzeit wegen des Feiertages am Donnerstag und des Brückentages an diesem Freitag niedrig seien. Erst in der kommenden Woche werde sich zeigen, ob der Dax die 13 000er-Marke wirklich hinter sich lassen könne, so der Tenor am Markt. Gelinge ihm das, könnte der Weg bis zu einem neuen Rekord frei sein, glaubt Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die aktuelle Bestmarke für den Dax steht bei 13 596 Punkten und datiert von Ende Januar.
Die positive Entwicklung der vergangenen Handelstage sei bemerkenswert, kommentierten die Experten der Helaba. Vermeintliche Belastungsfaktoren wie die Spannungen zwischen Israel und dem Iran, die politischen Unsicherheiten in Italien, der weiterhin drohende Handelskrieg vor allem zwischen den USA und China sowie die Angst vor steigenden Zinsen blendeten die Anleger aus.
Der MDax (MDAX) sank am Freitagnachmittag um 0,15 Prozent auf 26 700,95 Punkte. Das Technologiewerte-Barometer TecDax (TecDAX) stand 0,18 Prozent tiefer bei 2782,16 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab um 0,25 Prozent auf 3560,71 Punkte nach.
Die schwächsten Werte im Dax waren die Versorger-Aktien von Eon (4:EONGn) und RWE (4:RWEG) mit Abschlägen von 1,8 beziehungsweise 1,5 Prozent.
Oben im Leitindex bauten die Lufthansa-Aktien (4:LHAG) ihren Kursgewinn nach Aussagen zu einem positiven Preisumfeld auf 3,5 Prozent aus. Die Ticketpreise der Airline gingen nach zwei Monaten Stagnation im April wieder nach oben. Aussagen zu diesem Aspekt hatten den Aktienkurs in letzter Zeit immer wieder mitunter deutlich bewegt. So waren die Aktien im März und April jeweils deutlich abgesackt, nachdem die Preise damals lediglich stabil geblieben waren, Marktteilnehmer aber mit höheren Preisen gerechnet hatten.
Die Quartalszahlen des Versicherers Talanx (4:TLXGn) kamen bei den Anlegern nicht gut an. Ein Händler sagte, gerade mit Blick auf das zuletzt starke Abschneiden der Tochter Hannover Rück (4:HNRGn) habe Talanx enttäuscht. Analysten bemängelten das Industriegeschäft, das schwächer gelaufen sei als gedacht. Die Papiere verloren als schwächster MDax-Wert 2,7 Prozent.
Vorne im TecDax bauten SLM Solutions (4:AM3D) nach einer Hochstufung durch die Commerzbank (DE:CBKG) ihren starken Vortagesgewinn um fast 6 Prozent aus. Die Papiere des Biotech-Unternehmens Morphosys (4:MORG) rutschten um gut 3 Prozent ab. Sie hatten am Vortag den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht.
Zuguterletzt gab es an diesem Freitag mit der Telekomfirma NFon (4:NFN) auch noch einen Börsengang. Die Aktien wurden zu 13 Euro erstmals gehandelt. Der Emissionspreis hatte bei 12 Euro gelegen. Zuletzt kosteten die Anteile 13,27 Euro.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 0,38 Prozent am Vortag auf 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,05 Prozent auf 140,02 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,04 Prozent auf 158,97 Punkte. Für den Euro ging es weiter hoch. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1942 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1878 (Mittwoch: 1,1879) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8418 (0,8418) Euro.