FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich nach dem starken Lauf in der ersten Dezember-Hälfte weiter kraftlos. Für ein wenig Unterstützung sorgt derweil der nach wie vor schwache Euro, der sich positiv auf die Exportindustrie auswirken kann. Der Dax (DAX) stieg bis Dienstagnachmittag um 0,22 Prozent auf 11 452,30 Punkte.
Nach der zehnprozentigen Rally seit Anfang des Monats bewegt sich der Dax auf dem höchsten Niveau seit 16 Monaten. Der Index sei dieses Jahr früh dran gewesen und habe bereits eine schöne Jahresendrally gezeigt, sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Der Markt befinde sich unverändert in einem Aufwärtstrend, sei aber derzeit tendenziell eher an dessen oberen Ende angekommen.
Der MDax (MDAX), der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, rückte am Dienstag um 0,06 Prozent vor auf 21 902,93 Punkte Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) stieg um 0,17 Prozent auf 1786,08 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann angeführt von starken Bankenwerten rund ein halbes Prozent.
DEUTSCHE BANK IM BLICK - WARTEN AUF EINIGUNG MIT US-BEHÖRDEN
Gerade die Anteilsscheine der Deutschen Bank (DE:DBKGn) bleiben in diesen Tagen einen Blick wert. Laut einem Medienbericht vom Vortag könnte sich der Finanzkonzern noch vor Weihnachten auf einen Vergleich mit den US-Behörden im Streit wegen umstrittener Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor Finanzkrise einigen. Nach dem Kursrückschlag vom Wochenstart gewannen die Papiere am Dienstag gut 2,5 Prozent. Commerzbank-Papiere folgten mit ebenfalls über 2 Prozent Aufschlag.
Für die Papiere des Medienunternehmens Axel Springer (4:SPRGn) ging es um 1,28 Prozent nach oben, nachdem die Analysten der britischen Bank HSBC sich optimistisch geäußert hatten. An die Spitze des MDax schafften es aber die Aktien von Wacker Chemie (4:WCHG) mit plus 2,65 Prozent nach einer deutlichen Kurszielerhöhung durch das Investmenthaus Mainfirst.
Die Südzucker (4:SZUG)-Tochter Cropenergies (4:CE2G) überzeugte die Anleger mit einem optimistischeren Geschäftsausblick. CropEnergies-Anteile legten um über 8 Prozent zu.
BMW NACH ABSTUFUNG UNTER DRUCK
Die Aktien des Autobauers BMW (4:BMWG) waren nach einer Abstufung auf "Equal-weight" durch die US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) mit einem Minus von 0,5 Prozent unter den schwächsten Dax-Werten. Die Analysten wurden nach dem zuletzt guten Lauf der Papiere vorsichtiger.
Noch deutlicher unter Druck gerieten die Fraport (4:FRAG)-Papiere. Sie knickten um 2,3 Prozent ein, nachdem sich Mainfirst verhaltener geäußert hatte. Die wichtigsten Kurstreiber für die Aktien des Flughafenbetreibers seien eingepreist, hieß es in einer Studie.