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Aktien Frankfurt: Dax macht vor EZB-Sitzung etwas Boden gut

Veröffentlicht am 26.10.2017, 11:49
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Dax macht vor EZB-Sitzung etwas Boden gut
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Moderat erholt von den Vortagesverlusten hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagmittag präsentiert. Leichten Auftrieb erhielten die Notierungen von überwiegend positiven Unternehmenszahlen. Vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) laufe der Handel in relativ ruhigen Bahnen, hieß es. Die Märkte erhoffen sich von dem Treffen endlich Klarheit über die bislang nebulöse Geldpolitik der EZB im Jahr 2018, sagte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. Aktuelle Daten zum Konsumklima in Deutschland hätten sich kaum ausgewirkt.

Der Dax (DAX) stieg zuletzt um 0,19 Prozent auf 12 978,41 Punkte. Tags zuvor hatte der Leitindex rund ein halbes Prozent verloren und war unter die als bedeutsam angesehene Marke von 13 000 Punkten gerutscht. Der MDax (MDAX), in dem die Aktien mittelgroßer Konzerne vertreten sind, gewann am Donnerstag 0,62 Prozent auf 26 170,48 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sank hingegen um 0,05 Prozent auf 2467,57 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,12 Prozent.

Aus Unternehmenssicht standen Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn) mit einem Verlust von 2,1 Prozent fast am Dax-Ende. Der Aufschwung beim größten heimischen Geldhaus lässt weiter auf sich warten. Im dritten Quartal musste die Bank abermals ein rückläufiges Geschäft vermelden, verdiente dank Einsparungen aber mehr als doppelt soviel wie im Vorjahreszeitraum. Magdalena Stoklosa, Analystin bei Morgan Stanley (NYSE:MS), sprach von enttäuschenden Erträgen. Commerzbank-Analyst Michael Dunst bemängelte die niedriger als von ihm erwartet ausgefallene Kernkapitalquote.

Auch der Quartalsbericht von Bayer (4:BAYGN) kam bei den Anlegern nicht gut an: Zuletzt rutschten die Papiere der Leverkusener als Schlusslicht im Dax um 3,5 Prozent nach unten und verzeichneten den tiefsten Stand seit einem Monat. Der Pharma- und Chemiekonzern hat vor der geplanten Rekordübernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto (112:MON) die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Bernstein-Experte Jeremy Redenius stufte das dritte Quartal jedoch als operativ schwach ein. Das Pharma-Geschäft habe enttäuscht.

An der Dax-Spitze fanden sich hingegen die Aktien von Beiersdorf (4:BEIG) mit einem Plus von 5,3 Prozent. Damit erholten sie sich von der steilen Abwärtsbewegung der vergangenen Handelstage und erklommen den höchsten Stand seit Juni. Nach guten Quartalszahlen hob der Nivea-Konzern seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2017 an. Das Pflegegeschäft habe im dritten Quartal einen Sprung nach vorn gemacht und die Klebstofftochter Tesa sei wieder zweistellig gewachsen, hieß es.

Die Hurrikan-Serie in den USA und der Karibik hat den Gewinn des weltgrößten Rückversicherers Munich Re (4:MUVGn) zerfleddert. Die Zerstörungen durch die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" kosten die Münchener voraussichtlich 2,7 Milliarden Euro. Das bisherige Gewinnziel ist damit endgültig passé. Die Anleger hatten aber offenbar noch Schlimmeres erwartet, denn die Munich-Re-Titel stiegen um 2,5 Prozent.

Eine starke Nachfrage nach Ersatzteilen hat die Gewinnhoffnungen des Münchner Triebwerksbauers MTU (4:MTXGn) beflügelt. Obwohl der schwache US-Dollar auf den Umsatz drückt, soll der Gewinn in diesem Jahr stärker steigen als gedacht. MTU-Papiere kletterten als Spitzenreiter im MDax zuletzt um 4,5 Prozent nach oben. Bei 145,95 Euro hatten sie im frühen Handel ein Rekordhoch erreicht.

Der Telekomausrüster Adva Optical (112:ADAG) ist im dritten Quartal von einer Auftragsdelle sowie Kosten für einen Zukauf schwer gebeutelt worden. Allerdings fielen die Einbußen geringer als vom Markt befürchtet aus, denn die Aktien schossen nach einer gut zweiwöchigen Verlustserie als bester Wert im TecDax um mehr als 11 Prozent aufwärts.

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