FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwächeren Wochenauftakt hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag mit klaren Gewinnen zurückgemeldet. Der Dax (DAX) schaffte dank guter Vorgaben von den US-Börsen gleich zu Handelsbeginn den Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 10 600 Punkten. Gegen Mittag notierte der deutsche Leitindex um 1,03 Prozent fester bei 10 653,11 Zählern.
Jochen Stanzl von CMC Marktes machte zudem den fallenden Euro als Triebfeder aus. Eine günstigere Gemeinschaftswährung verbessert die Exportaussichten deutscher Konzerne außerhalb der Eurozone.
Auch der MDax (MDAX) konnte seine Vortagesverluste komplett ausbügeln und rückte zuletzt um 0,68 Prozent auf 21 664,66 Zähler vor. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) kletterte um 0,92 Prozent auf 1741,39 Punkte. Klare Gewinne verbuchten auch Europas Börsen: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stieg um 1,01 Prozent auf 3028,91 Punkte.
ANLEGER WARTEN AUF US-KONJUNKTURDATEN
An der Wall Street hatte die Aussicht auf weiter steigende Zinsen etwas von ihrem Schrecken verloren. Die Anleger warten gespannt auf wichtige Daten zur US-Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt, von deren Entwicklung die US-Notenbank Fed etwaige Zinsschritte abhängig macht. So kommt den am Nachmittag anstehenden Immobilienpreisen und dem Verbrauchervertrauen eine hohe Bedeutung zu. Das größte Augenmerk der Anleger bleibt aber auf die Arbeitsmarktdaten an diesem Mittwoch und Freitag gerichtet.
Hierzulande gehörten im Dax mit Kursaufschlägen von teils mehr als zweieinhalb Prozent die Aktien der Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) und der Commerzbank (XETRA:CBKG) zu den größten Gewinnern. Sie profitierten laut Börsianern unter anderem von den zuletzt festen Kursen der Finanztitel an der Wall Street.
ANALYSTENLOB BEFLÜGELT SAP (DE:SAPG), WACKER CHEMIE UND WIRECARD
SAP-Papiere erreichten bei 79,45 Euro den höchsten Stand ihrer Börsengeschichte. Zuletzt notierten die Anteilsscheine mit einem Aufschlag von rund 2 Prozent nur unweit darunter. Die Aktie ist seit den unerwartet starken Zahlen zum zweiten Quartal im Aufwind. Nun zeigte sich Analyst Gerardus Vos von der britischen Investmentbank Barclays (LON:BARC) in einer aktuellen Studie sehr optimistisch für den Softwarekonzern.