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Aktien Frankfurt: Dax sackt wegen Nordkorea und Euro unter 12 000 Punkte

Veröffentlicht am 29.08.2017, 12:09
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Dax sackt wegen Nordkorea und Euro unter 12 000 Punkte
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der weiter erstarkende Euro und ein neuerlicher nordkoreanischer Raketentest haben den Dax (DAX) am Dienstag in die Knie gezwungen. Schon am Morgen rutschte der deutsche Leitindex unter die viel beachtete Marke von 12 000 Punkten und weitete seine Verluste danach noch aus.

Gegen Mittag lag er 1,62 Prozent im Minus bei 11 926,63 Punkten - das entsprach dem niedrigsten Stand seit Ende März und würde auf diesem Niveau den größten Tagesverlust seit Ende Juni bedeuten. Der Dax fiel damit auch deutlich unter seine sogenannte 200-Tage-Linie, einem viel beachteten Indikator für den längerfristigen Trend. Dies verstärkte den Abwärtstrend noch.

Für den MDax (MDAX) <DE0008467416, dem Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen, ging es am Dienstag um 1,38 Prozent auf 24 303,46 Punkte bergab; der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab um 1,73 Prozent auf 2216,63 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sackte um 1,29 Prozent auf 3376,93 Punkte ab.

NORDKOREANISCHER RAKETENTEST VERUNSICHERT

Ein Auslöser des Kursrutschs war Nordkoreas jüngster Raketentest: Pjöngjang feuerte am Dienstagmorgen (Ortszeit) erneut eine ballistische Rakete ab, die dieses Mal über Japan flog, wie der Generalstab der südkoreanischen Armee mitteilte. Damit wurde nach Angaben des Senders NHK eine neue Eskalationsstufe erreicht, da erstmals eine Rakete Nordkoreas ohne Ankündigung über Japan hinweg geflogen sei.

An den asiatischen Börsen reagierten die Anleger mit Aktienverkäufen, wenngleich sich die Lage im späten Handel merklich entspannte. Gleichzeitig kletterte der Goldpreis auf den höchsten Stand seit November 2016. Auch die als sichere Häfen geltenden Währungen Yen und Franken legten zu.

Der Euro kletterte erstmals seit zweieinhalb Jahren über 1,20 US-Dollar. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Gewinne zum Dollar nun auf knapp 15 Prozent. Ein starker Euro kann die Exporte in Länder außerhalb des Währungsraums erschweren. Das drückt auf die Aktienkurse.

PROSIEBEN LEIDET UNTER WERBEMARKT

Schlecht erging es im Dax vor allem ProSiebenSat.1 (0:PSMd): Die Papiere des Medienkonzerns sackten zuletzt um 11,24 Prozent auf 29,01 Euro ab und notierten damit so niedrig wie zuletzt im Oktober 2014. Zwischenzeitlich kosteten die Papiere so wenig wie Mitte 2013. Dem Medienkonzern macht ein schwacher TV-Markt zu schaffen. Im MDax verlor die Aktie des Konkurrenten RTL (14:AUDKt) 6,63 Prozent, für die Aktie des Werbevermarkters Ströer (4:SAXG) ging es um 5,58 Prozent nach unten.

Zudem stand der Kurseinbruch bei Adva Optical (112:ADAG) im Fokus. Nachdem der Telekomausrüster wegen einer unerwartet schwachen Auftragslage seine Gewinn- und Umsatzerwartungen an das laufende Quartal gesenkt und Stellenstreichungen angekündigt hatte, büßten die Aktien am TecDax-Ende 22,29 Prozent auf 4,685 Euro ein - das war der tiefste Stand seit April 2015. Ein Börsenhändler sprach von einem "absoluten Desaster" für das Unternehmen.

KAUFEMPFEHLUNG BESCHERT RATIONAL REKORDHOCH

Dagegen zogen die Anteilsscheine von MDax-Spitzenreiter Rational (0:RAAd) dank einer positiven Studie um 4,11 Prozent auf 549,65 Euro an und erreichten einen Rekordstand. Berenberg-Analyst Sebastian Künne hält das Potenzial des Herstellers von Großküchengeräten in China für massiv unterschätzt.

Dem Konsumgüterhersteller Beiersdorf (4:BEIG) gab eine Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe Halt: Die Titel verloren lediglich 0,39 Prozent, was für einen der vorderen Plätze im Dax reichte. Die von Finanzchef Jesper Andersen eingeleiteten Effizienzmaßnahmen trügen allmählich Früchte, lobte Analyst Peter Steiner. Er prognostiziert für die kommenden Jahre deutliche Margensteigerungen.

Immobilienwerte wie der Dax-Spitzenreiter Vonovia (DE:VNAn) oder TAG Immobilien und Deutsche Wohnen (DE:DWNG) im MDax konnten sich im schwachen Marktumfeld ebenfalls vergleichsweise gut behaupten. Immobilien gelten neben Aktien als eine der wenigen renditeträchtigen Investitionsmöglichkeiten im derzeitigen Niedrigzins-Umfeld.

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