FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat am Donnerstag weiter nachgegeben. Laut Analyst Jens Klatt vom Broker DailyFX drückte die Nervosität der Anleger vor Inflationsdaten auf die Stimmung. Der deutsche Leitindex weitete seine Anfangsverluste aus und stand am Mittag 0,69 Prozent tiefer bei 9503,51 Punkten. Damit knüpfte er an die moderaten Vortagsverluste an. Die Wochenbilanz ist mit knapp zwei Prozent Plus aber immer noch deutlich positiv. Der MDax F:MDAX verlor am Donnerstag 0,79 Prozent auf 16 144,35 Punkte und der TecDax F:TDXP sank um 0,73 Prozent auf 1246,68 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E ging es um 0,57 Prozent bergab.
Eine stärker als erwartete Inflation könnte die Hoffnung auf aggressive geldpolitische Maßnahmen zunichte machen, die EZB-Chef Mario Draghi zuletzt geschürt habe, erklärte Klatt. In Spanien wiesen die im August weniger als erwartet gesunkenen Verbraucherpreise in diese Richtung. Am Nachmittag legt das Statistische Bundesamt die entsprechenden Daten für Deutschland vor. Beide Datensätze gelten als Indikation für die am Freitag auf der Agenda stehende Preissteigerung der gesamten Eurozone.
DEUTSCHE BANK SENKT DAX-ZIEL - STREIKDROHUNG BREMST LUFTHANSA
Dem Dax scheine nach den deutlichen Kursgewinnen in den vergangenen Wochen aktuell ein wenig die Luft auszugehen, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Zudem stelle das geringe Handelsvolumen die Nachhaltigkeit des jüngsten Kursanstiegs in Frage. Die Deutsche Bank senkte ihr Jahresziel für den Dax von 11 000 auf 10 500 Punkte. Sie begründete den Schritt mit ihren etwas gesunkenen Gewinnerwartungen für die im Index enthaltenen Unternehmen.
Bei den Einzelwerten standen einmal mehr die Aktien der Lufthansa F:LHA im Fokus. Sie verloren nach der Streikdrohung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für Germanwings 1,31 Prozent. Die Piloten der Lufthansa-Tochter wollen laut VC an diesem Freitag alle Germanwings-Flüge zwischen 6.00 und 12.00 Uhr an allen deutschen Flughäfen bestreiken, falls die heute geplanten Verhandlungen mit dem Konzern ergebnislos verlaufen.
FIELMANN OHNE ÜBERRASCHUNG - C.A.T. OIL NACH ZAHLEN SEHR SCHWACH
Die endgültigen Halbjahreszahlen der Optikerkette Fielmann F:FIE enthielten nach Einschätzung der DZ Bank keine wesentlichen Überraschungen - entsprechend unauffällig war die Kursreaktion mit minus 0,44 Prozent. Für die zuletzt gut gelaufenen Papiere von C.A.T. Oil F:O2C ging es nach anfänglichen Gewinnen um 3,96 Prozent bergab, obwohl der Ölfeld-Dienstleiter für das zweite Quartal eine Umsatz- und Gewinnsteigerung berichtet und die Jahresziele bestätigt hatte. Commerzbank-Analyst Dennis Schmitt sprach von besser als erwarteten Zahlen.
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---