FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem leichten Kursplus zur Wochenmitte hat der Dax (DAX) am Donnerstag zunächst weiter zugelegt. Die Anleger bleiben angesichts der von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelsspannungen und des großen Verfalls an den Terminbörsen am Freitag aber durchaus angespannt.
Der deutsche Leitindex gewann im frühen Handel 0,34 Prozent auf 12 279,26 Punkte. Auch der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte notierte mit 0,26 Prozent auf 25 748,48 Punkten im Plus. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) legte um 0,71 Prozent auf 2697,93 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann 0,23 Prozent.
Die Stimmung an den Aktienmärkten bleibe nervös, kommentierte Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Die Anleger fürchteten nun eine Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China und damit Belastungen für die Weltwirtschaft und die Unternehmensgewinne.
Im Blick stehen an diesem Donnerstag die Deutsche Lufthansa (4:LHAG) und der Chemiekonzern Lanxess (4:LXSG) mit Geschäftszahlen sowie der Rückversicherer Munich Re (4:MUVGn) mit seinem Ausblick.
Am Nachmittag stehen einige Konjunkturdaten aus den USA auf der Agenda, darunter die Import- und Ausfuhrpreise, das Geschäftsklima der Region Philadelphia sowie Daten zum Häusermarkt.
Die Lufthansa flog im Pleite-Jahr von Air Berlin (4:AB1) den höchsten Gewinn ihrer Geschichte ein. Die Dividende wurde angehoben. Die Papiere präsentierten sich sehr schwankungsreich zwischen teils kräftigen Kursaufschlägen und ebenso deutlichen Verlusten. Zuletzt standen sie um mehr als 2 Prozent höher. Von ihrem Kursrutsch am vergangenen Freitag nach Verkehrszahlen und Angaben zu einer nur noch stabilen Preisentwicklung haben sie sich bislang kaum erholt.
Die Aktien von Munich Re gewannen 1,4 Prozent. Der Konzern will den Gewinn in den kommenden Jahren dank des Umbaus bei der Erstversicherungstochter und einem wieder besseren Geschäft in der Rückversicherung kräftig steigern. Das Kursplus begründeten Händler aber vor allem mit einem weiteren Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde Euro.
Nach positiven Analystenstimmen gewannen die Aktien von Adidas (4:ADSGN) weitere 1 Prozent dazu, nachdem sie am Vortag nach überzeugenden Zahlen und Ausblick um mehr als 11 Prozent hochgeschnellt waren.
Die Lanxess-Anteile verloren als MDax-Schlusslicht mehr als dreieinhalb Prozent. Analyst Chetan Udeshi von JPMorgan (NYSE:JPM) sah die Ergebnisse des vierten Quartals zwar leicht über den Erwartungen, doch dies sei allein dem Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo zu verdanken, das ab 2018 nicht mehr eingerechnet werde. Bereinigt hätten die Ergebnisse enttäuscht, gleiches gelte auch für den Ausblick.
Für die Anteile des Kali- und Salzherstellers K+S (4:SDFGn) ging es nach Zahlenvorlage zunächst deutlich hoch, zuletzt aber nur noch moderat. Die Commerzbank (DE:CBKG) sprach von der ersten positiven Überraschung seit einigen Quartalen.