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Aktien Frankfurt: Sorgen über Italiens Staatsschulden drücken Dax ins Minus

Veröffentlicht am 02.10.2018, 12:12
Aktualisiert 02.10.2018, 12:16
© Reuters. Aktien Frankfurt: Sorgen über Italiens Staatsschulden drücken Dax ins Minus
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Italiens umstrittene Schuldenpolitik hat den deutschen Aktienmarkt wieder fest im Griff. Die wichtigsten Aktienindizes fielen am Dienstag um rund 1 Prozent. So rutschte der Dax (DAX) nach dem starken Wochenbeginn wieder ins Minus und büßte bis zum Mittag 0,89 Prozent auf 12 229,04 Punkte ein. Bereits am Freitag hatte Italiens Schuldenpolitik die Anleger vergrault.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) stand am Dienstagmittag 1,16 Prozent im Minus bei 25 873,37 Punkten. Auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es gut 1 Prozent nach unten.

Hintergrund der erneuten Sorgen über Italiens Staatsschulden sind Äußerungen eines Wirtschaftsexperten der Regierungspartei Lega. Der Euroskeptiker Claudio Borghi sagte im italienischen Radio, dass Italien mit einer eigenen Währung in der Lage wäre, die wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Der Euro hingegen sei "nicht ausreichend", um die fiskalischen Probleme Italiens zu bewältigen. Zuvor hatte bereits EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker angesichts der in Rom angepeilten höheren Neuverschuldung eine strenge Gangart gegenüber Italien angemahnt.

Kurz nach dem Interview Borghis versicherte aber der stellvertretende italienische Premierminister Luigi Di Maio, dass die Regierung nicht von den aktuellen Haushaltsplänen abweichen werde. Italien wolle aber auch nicht den Euroraum oder die EU verlassen.

Schlusslicht im Leitindex waren die Aktien von Siemens (4:SIEGn) mit einem Minus von rund 3 Prozent. Die britische Investmentbank HSBC hatte ihre Kaufempfehlung für die Aktien des Industriekonzerns gestrichen. Das anhaltend schwierige Umfeld im Strom- und Gasgeschäft sowie das nachlassende Wachstum in der Sparte Digital Factory könnten den Spielraum für Gewinnsteigerungen begrenzen, schrieb Analyst Michael Hagmann.

Besitzer älterer Diesel in Regionen mit besonders schmutziger Luft sollen neue Angebote zum Kauf sauberer Wagen und für Hardware-Nachrüstungen bekommen. Das geht aus dem Beschlusspapier der Koalitionsspitzen hervor. Inzwischen bestätigte Verkehrsminister Scheuer entsprechende Pläne. Daniel Saurenz von Feingold Research nannte die Einigung etwas weich, allerdings könnten die Hersteller mit der Vereinbarung ganz passabel leben.

Autowerte schlugen sich demzufolge besser als der schwache Gesamtmarkt. So legten BMW (4:BMWG) etwas zu, und die Vorzugsaktien von Volkswagen (DE:VOWG) (VW) (4:VOWG_p) gaben nur leicht nach. Die Aktien von Daimler (4:DAIGn) zogen sogar an der Dax-Spitze um knapp 1 Prozent an.

Schlusslicht im Index der Kleinwerte SDax (SDAX) waren die Nordex-Aktien (4:NDXG) mit einem Verlust von fast 6 Prozent. Analyst Sean McLoughlin von der Investmentbank HSBC konstatierte in einer aktuellen Branchenstudie zwar eine gute Auftragslage. Er bleibt jedoch skeptisch für die Profitabilität des Herstellers von Windkraftanlagen, die sich nicht vor 2020 erholen dürfte.

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