FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Handelskonflikt samt der damit einhergehenden Verschlechterung der Wirtschaftsstimmung in Deutschland haben am Donnerstag den Dax (DAX) wieder unter 12 000 Punkte gedrückt. Zur Mittagszeit büßte der deutsche Leitindex 1,87 Prozent auf 11 941,31 Punkte ein. Der MDax (MDAX) verlor 1,52 Prozent auf 25 192,95 Zähler, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 1,73 Prozent sank.
"Zu den bereits belastenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China hat sich nun noch die schlechtere Stimmungslage gesellt", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank (DE:CDBG). "Der Ifo-Index ist zwar nur ein Spiegelbild der aktuellen geopolitischen Wirtschaftssituation, bestätigt aber die Einflüsse auf die deutsche Wirtschaft. Die Industrie ist in einer Rezession." Nachdem im frühen Handel zunächst schwächer als erwartete Stimmungsdaten für den Monat Mai aus der deutschen Industrie und dem Dienstleistungsgewerbe veröffentlicht wurden, gesellte sich etwas später auch der Ifo-Index dazu. So trübten sich diesem zufolge die Aussichten für die deutsche Wirtschaft im Mai deutlich stärker als von Analysten prognostiziert ein. Der Index erreichte den tiefsten Stand seit Ende 2014. Europaweit gaben sämtliche Branchen nach. Im Dax gab es unter den 30 Einzelwerten ebenfalls keine Gewinner. Zu den schwächsten Werten zählten im Zuge der Hauptversammlung die Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn), die bei 6,35 Euro ein neues Rekordtief markierten. Das einst so stolze Finanzinstitut will sein zuletzt verlustreiches Kapitalmarktgeschäft weiter stutzen. Die Investmentbank soll zudem nur noch solche Geschäfte machen, die mindestens entweder ausreichend profitabel sind oder als Dienstleistung für andere Geschäftsbereiche wichtig sind.