FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien europäischer Banken haben ihre Stabilisierung am Dienstag fortgesetzt. Der Stoxx Europe 600 Banks notiert inzwischen 11,5 Prozent höher als am Montagmorgen. Der Schock über die überraschend nötig gewordene "Notfallrettung" der Credit Suisse (SIX:CSGN) durch die UBS (SIX:UBSG) flaut immer mehr ab. Papiere der Commerzbank (ETR:CBKG) erholten sich inzwischen gar um rund 20 Prozent vom Montagstief, die der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) um fast 17 Prozent.
Das Thema Bankenkrise ist aber bei weitem nicht abgehakt. Vielmehr tarieren die Anleger vorsichtig aus, ob die jüngsten Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen in Banken wieder zu stärken - gerade nach dem Ausfall nachrangiger Anleihen (AT1) der Credit Suisse. Mit Spannung wird auch darauf gewartet, wie die US-Notenbank inmitten ihrer Inflationsbekämpfung geldpolitisch auf die Turbulenzen reagieren wird.
Ihrer Erinnerung nach seien die Erwartungen vor einer Zinssitzung der Fed noch nie so weit auseinander gegangen, von 0 über 0,25 bis zu 0,50 Prozentpunkten, erklärte Devisenmarktexpertin Antje Präfcke von der Commerzbank. Hätten die Notenbanker einen Wunsch frei, würden sie sich vermutlich wünschen, in dieser Woche keine Sitzung zu haben. Aktuell werde eine Zinserhöhung am Mittwoch kaum noch eingepreist - ein Signal zur Verhinderung von Krisen hätte damit Vorrang vor der Inflation.