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AKTIEN IM FOKUS: Schock bei Leoni reißt andere Zulieferer mit in die Tiefe

Veröffentlicht am 13.10.2015, 11:54
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine drastische Gewinnwarnung von Leoni (XETRA:LEOGn) hat am Dienstag Schockwellen in die gesamte Zulieferbranche ausgesandt. Ausgehend von einem Kursabsturz von mehr als 30 Prozent bei dem Nürnberger Kabel- und Bordnetz-Spezialisten knickten auch die Notierungen der Wettbewerber teils deutlich ein. Europaweit waren Autoaktien (DJX:SXAP) mit einem Minus von 2,69 Prozent die schwächste Branche.

Hierzulande traf es im schwachen Dax (DAX) die Papiere von Continental (XETRA:CONG) mit einem Minus von knapp 3 Prozent. Für die Anteilsscheine der ebenso wie Leoni im MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte notierten Werte ElringKlinger (ETR:ZIL2), Rheinmetall (XETRA:RHMG), Hella (XETRA:HLE), Norma Group (XETRA:NOEJ) und Dürr (XETRA:DUEG) ging es zwischen 3 und 6 Prozent nach unten.

Selbst Börsenneuling Schaeffler (ETR:SHA) wurde nicht verschont: Seine Papiere verloren 2,45 Prozent auf 12,925 Euro, hielten sich aber noch über dem Ausgabepreis von 12,50 Euro.

Zur Krisenstimmung passte ein Pressebericht, wonach Autozulieferer durch den VW-Abgasskandal (XETRA:VOW3) generell noch stärker unter Druck geraten könnten. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise berichtete, will VW bei den Zulieferern rund 3 Milliarden Euro einsparen.

LEONI-AKTIE FÄLLT SO TIEF WIE ZULETZT IM JULI 2013

Bei Leoni war der Gewinn im dritten Quartal überraschend gesunken. Nach Unternehmensangaben bereitete die Bordnetz-Sparte Probleme. Im vierten Quartal dürfte die schwächere Entwicklung des Geschäftsbereichs das Ergebnis weiter belasten, hieß es. Leoni gab in der Folge sein Gewinnziele für dieses und das kommende Jahr auf.

Händler und Analysten sprachen von einem "Desaster": Durch den stärksten Kursrutsch seit dem Krisenjahr 2008 kosten die Papiere aktuell so wenig wie zuletzt im Juli 2013.

UNERWARTETE PRODUKTIONSPROBLEME

Die Gewinnwarnung traf viele Analysten und Anlager auf den falschen Fuß, obwohl der neue Leoni-Vorstandschef Dieter Belle bereits im Sommer den Konzern wegen einer schwächeren Autonachfrage in China auf schwierigere Zeiten eingestimmt hatte.

Der Experte Marc-Rene Tonn von Warburg Research zeigte sich insbesondere von den deutlich reduzierten Zielen des Autozulieferers für 2016 enttäuscht. Der Experte kürzte seine eigenen Annahmen für das operative Ergebnis bis 2017 um bis zu 28 Prozent.

Analyst Holger Schmidt von der Investmentbank Equinet schrieb, dass Leoni wohl mit unerwarteten Produktionsproblemen zu kämpfen habe, die Ineffizienzen verursacht hätten und nun in unerwartet hohe Anlauf- und Produktionskosten mündeten. Dadurch gelinge es dem Unternehmen aktuell anscheinend nicht, den hohen Auftragsbestand für die nächsten fünf Jahre in zufriedenstellende Gewinne umzumünzen.

Leoni selbst verwies auf überraschend starke Belastungen im Bordnetz-Segment vor allem im September. Dort habe das beschleunigte Hochlaufen komplexer Projekte in Verbindung mit unerwartet angehobenen Stückzahlen zu vermehrten Aufwendungen und einer verminderten Effizienz geführt.

UNSICHERHEIT NIMMT ZU

Nach dem sehr schwachen Quartal und der Gewinnwarnung sei nun die Unsicherheit über die künftige Entwicklung gestiegen, schrieb Analyst Nikhil Bhat von der US-Bank JPMorgan (N:JPM). Der Autozulieferer müsse nun zunächst neue mittelfristige Ziele sowie Details zur Kostenentwicklung kommunizieren.

Schon seit längerem fürchten Anleger, dass die schwächelnde Wirtschaft in den Schwellenländern auf die Autoindustrie voll durchschlägt. Leoni teilte nun mit, dass verschlechterte wirtschaftliche Rahmenbedingungen in China und auch in Russland voraussichtlich zu einer geringeren Nachfrage führen werde. Auch das US-Geschäft mit der Nutzfahrzeugindustrie werde sich wahrscheinlich nicht auf dem bislang geplanten Niveau bewegen.

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