LONDON (dpa-AFX) - Der britische FTSE 100-Index (ISE:UKX) hat auch am Freitag seine Gewinne ausgebaut. Das Brexit-Votum vor einer Woche hatte den Leitindex nur kurz durchgeschüttelt, inzwischen erholt er sich bereits den vierten Tag. Vor dem Wochenausklang stieg das Barometer um weitere 0,48 Prozent auf 6535,31 Punkte, nachdem er schon zum Handelsschluss am Vortag die 6500er-Marke übersprungen hatte. Über der runden Marke hatte er zuletzt im August 2015 notiert.
Die Aktien der Goldminenbetreiber Fresnillo (ISE:FRES) (FES:FNL) und Randgold (ISE:RRS) (FES:RGR1) gewannen mehr als 4 beziehungsweise knapp 3 Prozent, womit sie besser abschnitten als alle anderen Werte im 100 Aktien umfassenden Leitindex. Händler verwiesen dazu auf den weiter anziehenden Goldpreis. Royal Bank of Scotland (RBS) (ISE:RBS) (FSE:RYS) verloren am Index-Ende rund 3 Prozent. ARM Holdings (ISE:LON:ARM) (XETRA:ARM) gaben um rund zweieinhalb Prozent nach. Die Stimmung in der Halbleiterbranche wurde von schwachen Zahlen des US-Konkurrenten Micron Technology (NASDAQ:MU) (XETRA:MTE) gedämpft. Verglichen mit seinem Schlusskurs am Tag vor dem Brexit-Entscheid notiert der "Footsie", wie der Index umgangssprachlich auch genannt wird, bereits fast 200 Punkte höher. Der Leitindex profitiere allerdings von der recht hohen Zahl von Aktien international operierender Unternehmen, begründen Experten diese positive Entwicklung. Ihnen kommt auch das schwache Pfund zu passe. Unternehmen mit stärkerem Fokus auf den britischen Binnenmarkt und den Handel innerhalb der EU seien dagegen eher im FTSE 250-Index vertreten. Der kleinere Bruder des FTSE 100 gab am Freitag zuletzt 0,89 Prozent nach auf 16 125,68 Punkte. Das Minus seit dem Tag vor Bekanntgabe des Brexit-Votums beläuft sich damit auf rund 7 Prozent.