NEW YORK (dpa-AFX) - Abgesehen vom Dow Jones Industrial haben die US-Börsen (ETR:SXR4) am Mittwoch an die Verluste vom Vortag angeknüpft. Schwache Daten des privaten Jobdienstleisters ADP und die Stimmung im Dienstleistungssektor trugen zu den Konjunktursorgen bei, die nach gutem Lauf neuerdings die Aktienkurse in Schach halten. Auch Zinserhöhungen bleiben unter Anlegern in der Debatte.
Der Dow Jones Industrial profitierte etwas von freundlichen Konsumgüter- und Gesundheitswerten, die in den anderen Indizes weniger Gewicht ausmachen. Mit einem Anstieg um 0,08 Prozent auf 33 430,57 Punkte blieb das Kursbarometer der Wall Street zwei Stunden vor Schluss auf Tuchfühlung zum höchsten Niveau seit sechs Wochen, auf dem es zuletzt angekommen war.
Düsterer sah es im Technologiesektor aus: Der von diesem Sektor geprägte Nasdaq 100 , der am Vortag den höchsten Stand seit August erreicht hatte, rutschte wieder unter die Marke von 13 000 Punkten. Zuletzt verlor er 1,27 Prozent auf 12 933,66 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,47 Prozent auf 4081,25 Zähler nach.
Der ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor sackte überraschend deutlich ab, wenngleich er immer noch über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten bleibt. Außerdem waren die Daten des Jobdienstleisters ADP kein guter Vorbote für den am Karfreitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der von der Notenbank Fed genau analysiert wird. Dabei gilt die Annahme: Je stärker der Arbeitsmarkt, desto größer ist der lohngetriebene Inflationsdruck und der Spielraum für weitere Zinserhöhungen.
Unter den Einzelwerten waren die Aktie von Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) mit einem Anstieg um 3,8 Prozent eine Dow-Stütze. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern will einen großen Rechtsstreit um angeblich krebserregende Hygieneprodukte in Nordamerika mit viel Geld aus der Welt schaffen. Zur Beilegung sämtlicher Klagen um Körperpflegeartikel, die das Magnesiumsilikat Talkum enthalten, will der Konzern einen 8,9 Milliarden US-Dollar schweren Vergleich akzeptieren.
Konsumgüterwerte waren allgemein gefragt, wie Kursgewinne von bis zu einem Prozent bei McDonald's (NYSE:MCD) , Coca-Cola (NYSE:KO) und Procter & Gamble (NYSE:PG) im Dow zeigten. Die Branche gilt bei Anlegern in unsicheren Wirtschaftszeiten als defensive Wahl, genauso wie Aktien aus dem Gesundheitssektor. Aus diesem fielen Amgen (NASDAQ:AMGN) , Merck (ETR:MRCG) & Co sowie Unitedhealth (NYSE:UNH) im Dow mit Anstiegen von bis zu 3,1 Prozent positiv auf.
Am breiten Markt gewannen die Titel von Fedex (NYSE:FDX) knapp ein Prozent. Der Logistikkonzern strukturiert sich zwecks Kosteneinsparungen um und will sein operatives Geschäft besser konsolidieren. Dabei sollen die beiden bislang getrennt betriebenen Liefernetze in der Luft und auf dem Land zusammengefasst werden. Bis 2025 könnten dem Unternehmen zufolge so vier Milliarden US-Dollar gespart werden, wovon auch die Aktionäre profitieren sollen.
Im schwachen Technologiesektor fielen Chipwerte negativ auf. Nvidia (NASDAQ:NVDA) waren dort mit einem Abschlag von 3,1 Prozent ein Sinnbild für die Branchenschwäche. Am Markt hieß es, das Thema sei hier eine Entscheidung Japans, mit Restriktionen für die Lieferung von Chip-Ausrüstungen nach China nachzuziehen.
Aktien von T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) legten um zwei Prozent zu. Just zur Hauptversammlung der Deutschen Telekom (ETR:DTEGn) hatte deren Chef Timotheus Höttges Neuigkeiten zu vermelden. Das strategische Ziel, die Mehrheit an der US-Tochter zu übernehmen, wurde demnach überraschend früh erreicht. Bisher wurde die Kontrolle über eine Stimmrechtevereinbarung mit Softbank (TYO:9434) aus Japan ausgeübt.