NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an der Wall Street halten zu Beginn der Woche ihr Pulver trocken. Die weltweiten Aktienmärkte stehen weiter ganz im Bann der wegweisenden Entscheidung der US-Notenbank Fed zur Wochenmitte. Am Markt wird erwartet, dass die Fed am Mittwoch den Ausstieg aus ihrer langjährigen Nullzinspolitik bekannt gibt.
Eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart am Montag taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) 0,04 Prozent tiefer bei 17 259 Punkten. Am Freitag war der Dow mit einem Verlust von 1,76 Prozent aus dem Handel gegangen.
Während die schwachen Ölpreise und die verlustreichen Börsen in Europa auf die Stimmung drückten, sorgten überraschend positive Konjunkturdaten aus China für etwas Rückenwind.
Als Belastungen kam laut der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg hinzu, dass der Hochzinsanleihe-Fonds Lucidus Capital Partners sein gesamtes 900 Millionen Dollar schwere Portfolio auf den Markt geworden hat. Das verwaltete Vermögen solle an die Investoren zurückgegeben werden, hieß es.
Wie ein Börsianer sagte, hätten alle Kredit- und Hochzinsanleihen-Fonds derzeit Probleme. Momentan sei die allgemeine Stimmung, sich von Rohstoffen, Öl und dem Hochzinsanleihen-Sektor fernzuhalten. Bis zum US-Zinsentscheid am Mittwoch seien die Märkte extrem nervös.
Die Aktien von Öl-und Gasunternehmen stehen im Fokus, nachdem der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI erstmals seit 2009 unter die Marke von 35 Dollar gefallen war. Zudem erreichten die Preise für Erdgas wegen der Prognosen für weiterhin mildes Wetter ihren niedrigsten Stand seit Januar 2002.
Die Papiere des Ölkonzerns ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) verbilligten sich vor Börsenbeginn um mehr als 1 Prozent. Die Titel von Schlumberger (NYSE:SLB) (ETR:SCL) , einem Dienstleister der Öl- und Gasfördererbranche, gaben vor Handelsstart um nahezu anderthalb Prozent nach.
Ebenfalls im Fokus der Anleger steht ein geplanter Zusammenschluss in der Konsumgüterindustrie: Newell Rubbermaid will den Rivalen Jarden für insgesamt 13,2 Milliarden US-Dollar übernehmen. Vorbörslich sprangen die Papiere von Jarden um mehr als 5 Prozent an. Die Aktien von Newell Rubbermaid verbilligten sich um mehr 2 Prozent.
Der US-Halbleiterkonzern Fairchild hält an der geplanten Übernahme durch On Semiconductor fest. Das unaufgeforderte höhere Gebot von einem nicht näher genannten Bieter über 21,70 Dollar je Aktie sei im Sinne der Einigung mit On Semicondutor nicht als "höherwertig" zu bewerten, teilte der Konzern mit. Die Aktien von On Semicondutor verteuerten sich vor Börsenbeginn um mehr als 2 Prozent.